Hohe -Warte-Stollen

Landesherrliche Bergwerke


   


Bergbau am Deister

Am 24 Oktober 1844 berichtet der Obersteiger Stopp im Auftrag der Hannoverschen Bergwerks- Administration in Egestorf über  einen im oberen Stockbachtal an der Hohen Warte geplanten Kohleabbau. Der erste Spatenstich des"Hohe Warther Stollens" erfolgte daraufhin am 20. Januar  1845. Bereits im November des gleichen Jahres kam es mit einer Belegschaft von 11 Bergleuten zum Flözdurchhieb.

Aus " Erinnerungen an den Steinkohle-Bergbau im Deistergebirge " von Horst Krenzel

Der Hohe- Warte- Stollen

 1866

Geschichtliche Darstellung des Kohlenbergbaues im Fürstenthume Calenberg 

von Amtassessor A. Ebert zu Lehe .

Mundloch des  Hohe Warte- Stollen  im Oktober 2020

Hohe Warte-Stollen  der Bergwerksadministration am Deister mit Sitz in Egestorf

Der Hohe Warte-Stollen war ein wichtiger Teil der Bergbaugeschichte im Süersser Brink. Er wurde 1845 eröffnet, um die Kohle aus den südlichen Abbaugebieten schneller und einfacher zur Nienstedter Chaussee zu bringen, die die Hauptverkehrsader für den Kohletransport ins Deistervorland war.

Um die Abbaustellen auf der anderen Seite der Nienstedter Chaussee leichter erreichen zu können, wurden auf der westlichen Seite der Nienstedter Chaussee die Hohe Warte-Einfahrt und am Grünen Brink die Hohe Warte-Rösche angelegt.

Der Hohe Warte-Stollen war lange Zeit sehr produktiv und erreichte 1871 seinen Höhepunkt mit einer Fördermenge von 26.773 Tonnen Kohle. Danach ging die Förderung jedoch stark zurück, da die Kohlevorräte erschöpft waren und die Konkurrenz durch andere Bergwerke und Energieträger zunahm. 1877 wurde der Stollen schließlich stillgelegt .



Auf der Verladerampe der Hohen-Warte-Einfallenden-Strecke ist ein kohlebeladener Förderwagen von untertage geschoben worden. Mittels Kreiselwippers, der den gesamten Wagen umdreht, wird die Kohle in den darunter befindlichen Bunker gestürzt. Am Kreiselkwipper steht " Druck" Dreier aus Egestorf.

Quelle: Host Krenzel

Eine Dampflokomotive der Hohe-Warter-600-mm Schmalspurbahn rangiert am Bremshäuschen"Hohe Warte". Die Bahn hat die Kohle aus den Hohe-Warte-Stollen, Hohen-Warter-Einfahrt und des Grünen-Brink-Stollens nach Egestorf zu der dortigen  Verladung gebracht.

Quelle: Horst Krenzel

Kohle- Verladestation

Quelle: " Die Deister- Kohlepfade"

Stollenmundloch


Die Kohleproduktion an der Hohen Warte wurde nach dem Ersten Weltkrieg an mehreren Stellen wieder aufgenommen. Von 1923 bis 1931 nutzte man eine Schmalspurbahn mit 600 mm Spurweite, um die Kohlenwagen von den Stollen zu einem Bremsberg zu bringen, von wo aus sie zum Verladedamm an der Eisenbahnlinie abgesenkt wurden. Die Fördermenge erreichte 1922 ihren Höhepunkt mit 35.169 Tonnen, sank aber bis 1930 auf 7056 Tonnen ab. Die Schmalspurbahn wurde 1931 stillgelegt und demontiert. Die Kohleförderung an der Hohen Warte und am Grünen Brink endete 1942. Die Kohle wurde mit Lastwagen zum Zechengelände am Klosterstollen Barsinghausen gebracht, nachdem die Gleise und Verladeanlagen abgebaut worden waren.

In den Jahren 1955 und 1956 wurden die Hoffmannsstollen bei und oberhalb des Hohe-Warte-Stollens angelegt und für zwei Jahre Restfelder abgebaut, die früher nicht ausgebeutet worden waren.


Quelle :wikipedia

Grubenriss im Bereich des Hohe Warte-Stollens.


grün: Süersser Brink, gelb: Hohe Warte ; orange: Kniggenbrink, rot : Forstgrenze, blau: Nienstedter Straße


Quelle : NLA HA, 12e Egestorf 5 pm  ( ca. 1860 )


Im Bereich „Hohe Warte“ nahe dem Nienstedter Pass wurden im Zuge des Bergbaues mehrere Fachwerkgebäude errichtet. Nach Einstellung der Kohleförderung um 1935 dienten diese Bauten ab 1940 als Lager für serbische Kriegsgefangene. Von 1947 bis 1989 befand sich dort das Kinderheim Hohe Warte der Arbeiterwohlfahrt (AWO). 

AWO- Heim " Hohe Warte " 1948 Fotograf :Gerhard Dierssen