Landesherrliche Bergwerke
1866
Hohe Warte-Stollen der Bergwerksadministration am Deister mit Sitz in Egestorf
Im Süersser Brink entwickelte sich das Abbaugebiet immer weiter in südliche Richtung.
Die Transportwege zur Kohlenstraße, die vom Georgsplatz nach Wennigsen führte, wurden immer länger.
Das Bergwerk an der Hohen Warte war auch wegen der günstigen Bedingungen für den Abtransport der Kohle interessant. Denn es bedurfte nur eines kurzen Weges, um die Nienstedter Chaussee zu erreichen, über die die Kohle mit Pferdefuhrwerken ins Deistervorland gebracht wurde.
Der Bergwerksadministration erschien es daher günstiger 1845 nahe der Nienstedter Straße, unmittelbar an der Kniggeschen Forstgrenze einen neuen Förderstollen anzusetzen: den Hohe Warte-Stollen.
Um die Abbaustellen auf der anderen Seite der Nienstedter Chaussee leichter erreichen zu können, wurden auf der westlichen Seite der Nienstedter Chaussee die Hohe Warte-Einfahrt und am Grünen Brink die Hohe Warte-Rösche angelegt.
Die Kohlenförderung konnte 1871 bis auf 26.773 t gesteigert werden, danach ging sie aber die Förderung zurück. Nachden 1876 nur noch 12.884 t gefördert wurde, ist 1877 die Kohlenförderung über die Stollen an der Hohen Warte eingestellt worden.
Auf der Verladerampe der Hohen-Warte-Einfallenden-Strecke ist ein kohlebeladener Förderwagen von untertage geschoben worden. Mittels Kreiselwippers, der den gesamten Wagen umdreht, wird die Kohle in den darunter befindlichen Bunker gestürzt. Am Kreiselkwipper steht " Druck" Dreier aus Egestorf.
Quelle: Host Krenzel
Eine Dampflokomotive der Hohe-Warter-600-mm Schmalspurbahn rangiert am Bremshäuschen"Hohe Warte". Die Bahn hat die Kohle aus den Hohe-Warte-Stollen, Hohen-Warter-Einfahrt und des Grünen-Brink-Stollens nach Egestorf zu der dortigen Verladung gebracht.
Quelle: Horst Krenzel
Kohle- Verladestation
Quelle: " Die Deister- Kohlepfade"
Stollenmundloch
Ab 1919 begann auch an mehreren anderen Stellen an der Hohen Warte wieder die Kohleförderung. 1923 bis 1931 wurde zum Transport eine 600-mm-Schmalspurbahn genutzt, die von den Verladeplätzen an den Stollen zu einem Bremsberg führte, über den die Kohlenwagen zum Verladedamm an der Eisenbahnstrecke hinabgelassen wurden. Die im Jahr 1922 bis auf 35.169 t gesteigerte Förderung ging jedoch bis auf 7056 t im Jahr 1930 zurück, so dass die Schmalspurbahn 1931 eingestellt und anschließend abgebaut wurde. Die Kohleförderung an der Hohen Warte und am Grünen Brink wurde 1942 ganz eingestellt. Die Kohle war seit dem Abbau der Bahngleise und Verladeeinrichtungen mittels Lastkraftwagen zum Zechengelände am
Klosterstollen Barsinghausen transportiert worden.
In den Jahren 1955 und 1956 wurden die beiden Hoffmannsstollen bei und oberhalb des geschlossenen Hohe-Warte-Stollens aufgefahren und je zwei Jahre lang früher stehen gelassene Restfelder abgebaut.
Quelle :wikipedia
Im Bereich „Hohe Warte“ nahe dem Nienstedter Pass wurden im Zuge des Bergbaues mehrere Fachwerkgebäude errichtet. Nach Einstellung der Kohleförderung um 1935 dienten diese Bauten ab 1940 als Lager für serbische Kriegsgefangene. Von 1947 bis 1989 befand sich dort das Kinderheim Hohe Warte der Arbeiterwohlfahrt (AWO).
Über die Generalversammlung des Verbandes hat der Wennigser Richard Hammer einen ausführlichen Artikel in der " Deutsche Berg- und Hüttenarbeiter- Zeitung" vom 11.Juni 1898 geschrieben.
" .......Wohl selten hat den Kameraden ein Antrag des Vorstandes so lebhaft interessiert, als der , eine Sterbekasse einzuführen,um dadurch die uns fern stehenden Kameraden durch materielle Vortheile besser für unsere Sache zu gewinnen und die gewerkschaftliche Organisation dadurch weiter aufzubauen..... Der Bergarbeiterverband soll gerade für jeden Kameraden ein Stück seiner Existenz sein, der Bergmann muss fühlen fühlen, daß msein Verband überall hinter ihm steht, erst dann wird er ihm auch ans Herz wachsen....Schulter an Schulter müssen wir für unsere Rechte einteten..... Der Artikel endet mit " In der Vereinigung ist Kraft ! Beherzigen wir diese Worte, erweitern wir den Horizont unseres Wissens, stellen wir die Sache des Verbandes über die Person, dann ist der Sieg nicht fern, dann wird der Tag unserer Generalversammlung sein ein Ehrentag für die Organisation ein Siegestag des deutschen Bergmannstandes "
Quelle: Correspodenzblatt der Generalkomission der Gewerkschaften Deutschlands vom 24.1.1898