Kalisalzbergbau in Ronnenberg
Der Bau des ersten Kalibergwerkes begann am 7. November 1896 mit dem ersten Spatenstichzum Abteufen von "Schacht Hansa I" der Gewerkschaft Hansa – Silberberg in Empelde.
Am 28. März 1898 begann in Ronnenberg der Kalisalzbergbau mit dem Abteufen von "Schacht Albert".
Ein weiter Schacht wurden in Weetzen "Schacht Deutschland" 1904, in Angriff genommen.
Bergbautradition seit 1894
Auf dem Gebiet der heutigen Stadt Ronnenberg befanden sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts
4 Bergwerksbetriebe:
- das Kaliwerk Ronnenberg der Alkaliwerke Ronnenberg AG in Ronnenberg mit dem Schacht Albert,
- das Kaliwerk Deutschland der Gewerkschaft Deutschland in Weetzen mit dem Schacht Deutschland,
- das Kaliwerk Hansa - Silberberg der
Gewerkschaft Hansa –Silberberg in Empelde mit den
Schächten Hansa I und Hansa II
- die Kaliwerke Benthe Aktien – Gesellschaft in Benthe mit
Schacht Hermann, dort wurde
eine Saline betrieben.
Fördergerüst
Schacht Hansa
in Empelde 1976
Fördergerüst Schacht Albert in Ronnenberg 1976
Das Niederbringen der Schächte war mit großen Schwierigkeiten verbunden.
Mehrere Wassereinbrüche erschwerten die Teufarbeiten von
Schacht Albert in Ronnenberg. Der Schacht „ersoff“
mehrmals. Nur durch den Einsatz großer Pumpen konnte der
Wasserzufluss von bis zu 20 m³/min gestoppt werden. Durch
das Abpumpen dieser großen Wassermengen aus dem Schacht
versiegten in Ronnenberg zahlreiche Brunnen.
Nach einer Teufzeit von fast 8 Jahren nahm am 6. Dezember
1905 das Ronnenberger Werk die Förderung auf.
Durch den Zuzug der Bergleute stieg die Bevölkerungszahl in Ronnenberg von 1 050 Einwohnern 1885 auf 1 503 Einwohner im Jahr 1905. Dieser Anstieg der Bevölkerung bereitete der Gemeinde Ronnenberg erhebliche finanzielle Probleme. Das Kaliwerk musste sich verpflichten, Armen- und Schullasten, die sich durch den Zuzug der Bergleute ergaben,
zu übernehmen
Fördergerüst Schacht Albert
Bild 1976
Schacht Deutschland in Weetzen links im Bild die Steinsalzverladung Bild 1976
Auf dem Schacht ist zwischen 1906 und 1922 Kali- und Steinsalz gefördert. Ab 1971 bis 1974 wurde noch einmal die Steinsalzförderung aufgenommen. In der Zwischenzeit diente der Schacht ausschließlich als Not- und Wetterschacht für das benachbarte Werk Ronnenberg
Steinsalzförderung in Weetzen
Eine Episode blieb die im Jahr 1971 aus dem Grubenfeld Deutschland in Weetzen aufgenommene Steinsalzförderung.
Im Baufeld des Schachtes Deutschland in Weetzen standen die hierfür notwendigen
hochwertigen Steinsalzvorräte an.
Bis zur Einstellung der Steinsalzförderung
im Jahr 1974 wurden in Weetzen insgesamt 590 000 Tonnen Steinsalz für Abnehmer in
der chemischen Industrie und zur Kupferverhüttung gefördert.
Die Tagesanlagen bestanden aus : Schachthalle mit Förderturm, Fördermaschinenhaus, Salzmühle, Kesselhaus, elektr. Zentrale, Lagergebäude, Werkstätten, Ventilatorgebäude, Wasserturm, Verladehalle, Beamtenwohnhäuser und Arbeiterwohnhäuser, Verwaltungsgebäude, Zechenhaus mit Wasch- und Badeeinrichtungen.
Fotos aus 1976
Abdeckung und Begrünung der Resthalde 2021
Die Halde soll abgedeckt und anschließend begrünt werden. Damit soll das nachhaltige Ziel erreicht werden, dass langfristig so gut wie keine salzhaltigen Wässer mehr neu gebildet werden. Die Durchführung der Maßnahme wird z.Z. in der Öffentlichkeit mit " pro und contra " diskutiert
Das Ende des Bergbaus
Ein Laugeeinbruch im Grubenbetrieb erzwang im Jahr 1975 die Stillegung des Kaliwerkes Ronnenberg. Es wurde am 31. Dezember 1975 als letztes Kalibergwerk auf dem Benther Salzstock stillgelegt. Das Werk in Empelde war schon 1973 aus wirtschaftlichen Gründen stillgelegt worden.
Durch den Wassereinbruch strömte etwa 7 Millionen m3 Wasser in die Grube. Das schnelle Absinken der Grundwasserstände führte an der Erdoberfläche zu erheblichen Schäden an Gebäuden und Straßen. Einzelne Gebäude sackten bis zu 70 cm ab. Häuser mussten geräumt, Straßen in Ronnenberg und Benthe gesperrt werden. Über 800 Schäden an
Gebäuden wurden gemeldet. Trotz erheblicher Schäden an Gebäuden und Straßen waren keine Menschen zu Schaden gekomm
Quelle: Stadt Ronnenberg " Kalisalzbergbaugeschichte"