Der Daberg ist der Anfang des Deisters auf der Ostseite. Das Gebirge ist hier noch nicht hoch, und das gegen Mitternacht fallende Steinkohlenflötz, zeigt sich in einem gegen Mittag bereits auf der Höhe belegenen Sansteinbruche, wo mächtige Sandsteinschichten dasselbe bedecken. Es ist dieses Flötz 12 Zoll Mächtig und sein Fallen beträgt 10 Grad.
Auf den Fortstreichen dieses Flötzes gegen Abend liegt die von Kniggesche Steinkohlengrube am Rehborn.
Ein von Morgen gegen Abend getriebener 250 Lachter langer Stollen überfuhr mit vielen Wendungen mehrere Steinkohlenflöze, welche sich sämtlich unbauwürdig verhielten. Zuletzt geriet man damit weit in das Hanngende des Daberger Flötzes, wo mann aus Mangel an einen brauchbaren Markscheider denselben einstellte, statt ihn nach dem Flöze zu wenden, über dessen Verhalten man in gänzlicher Ungewissheit war.
Der jetzige Bau wird in 20 Lachter Teufe geführt. Die aufgehenden und zum Theil durch die rehborner Zuflüsse vermehrten Grubenwasser werden in Tonnen zu Tage gezogen, da der obere Stollen, welcher im Liegenden angesetzt ist, und auf dem Schachte 9 Lachter Teufe einbringt, verbrochen ist, und nur dem Bau nahe am Ausgehenden zu statten kam. Mangel an Absatz und Fonds nöthigt diese Grube sich aller Hülfsarbeiten zu begeben, und dieses aus dem Grunde,weil die hiesigen Steinkohlen die schlechtesten am ganzen Deister sind.
Wenn indessen diese Grube fortbauen soll, so ist es nothwendig, daß sie ihren tiefen Stollen wieder aufnimmt, oder einen neuen Stollen aus dem Einfallenden in Mitternacht herantreibt, und damit auf dem Flötz tiefere Sohle fasst; oder es müsste der von Kniggesche Stollen im Eulenwinkel ( auf der Mitternachtsseite des Deisters unweit Bredenbeck ) nach den Rehborn getrieben, durch zugleich der daberger Bau von Wasser befreiet werde. Da der Daberg bereits auf einer tieferen Sohle baut als der Rehborn, so erhält er jetzt Theil der Wasser des letzteren, während der größere Theil durch offene, in`s Einfallende setzende Klüfte raschen Ablauf erhält.
Die Schächte auf dem Daberg und Rehborn sind in Letten, in Sandstein und Schieferthon abgeteuft und in Bolzenschroot-Zimmerung gesetzt. Auf dem Flöz , welches, wo der Daberger Förderschacht Nr: 13 auf dasselbe niedergebracht ist, eine, den Flözen hiesiger Gegend nicht ungewöhnliche Veränderung macht, welches in einer Stürzung und widersinnigen Lagerung des Flözes besteht, brach man zunächst dem Schacht ein Füllort, und trieb Strecken auf dem Streichenden, aus welchen die Diagonalstrecken in einer Entfernung von 9 zu 9 Lachter ausgelängt wurden. Das Steinkohlen- Gedinge beträgt für 100 Balgen 1Rtlr. 2ggr. inc. Förderung auf 50 Lachter Länge und Streckenbetrieb. Dazu 1 Pfund Oel für den Häuer; für die Karrenläufer 1/2 Pfund. Der Schram bei Gewinnung der Steinkohlen wird über der Sohle geführt, und das Flöz mit Keilhauen oder Fimmel und Fäustel hereingehauen.
Die Sohle ist sehr thonig, und die Wasser, welche auf der Strecke dem Schachte zugehen, setzen eine Menge Schlamm ab,welcher den Abfluss verhindert, weshalb die Strecke oft gesäubert wird.
Der Preis der Steinkohlen ist 12 - 13 Pf. die Balge und die Brandweinbrenner zu Springe sind die Hauptabnehmer.
Landesherrliche Bergwerke
" Geschichtliche Darstellung des Kohlenbergbaues im Fürstenthum Calenberg" 1866 von Amtsassessor A. Ebert zu Lehe"
Das Werk am Daberg ist von den jetzt betriebenen das älteste. Am Daberg war ein Flöz schon seit 1728 bekannt.Vor dem Jahre 1788 scheint dort jedoch ein regelrechter Bergbau nicht betrieben zu sein
Da die Kohle des Dabergs die schlechteste am ganzen Deister war, ist die Förderung nie groß gewesen
Bergfactor Bauer vom Osterwalde beantragte am Daberg auf herrschaftliche Rechnung ein Bergwerk anzulegen.1789 wurde mit der Anlegung eines Stollens auf der Wiese des Köthner Rasche begonnen. Der Stollen wurde im Liegenden bis an das 12 Zoll mächtige Flöz getrieben. Im Jahre 1790 waren die ersten Steinkohlen aus den Daberger Stollen gefördert
1814 - 14.000 Zentner
1822 - 8.400 Zentner
1830 - 16.700 Zentner
1833 - 6.460 Zentner
1842 - 22.000 Zentner
1847 - 23.000 Zentner
1852 - 14.000 Zentner
1861 - 3.950 Zentner
1883 - 3.053 Zentner
1845 waren 14 Arbeiter beschäftigt, 1863 waren nur 3 Bergleute in dem Werk
Einnahmen ( Förderung ) an Brandkohlen im 3.Quartal 1811
Rechnungsführer für die "Herrschaftlichen Steinkohlenbergwerke" war 1797 der reitende Förster Allershausen
Kohlenförderung von Hand mit einen Deisterhunt
Vor Ort in einem Flöz mit sehr geringer Mächtigkeit
Schacht Anna Margarethe
Mit der Abteufung des Schachtes Auguste Martha wurde 1871 begonnen.
Er war 38 m tief und wurde bis 1907 betrieben.
Es wurde ein 20cm mächtiges Flöz abgebaut.
1946 wurde der Schacht mit dem Namen " Anna Margaethe" als Notbergbau von der Fa. Schlemme aus Wennigsen aufgewältigt. Betreiber des Schachtes war die Gemeinde Bredenbeck. Bis zur Einstellung des Betriebes 1949 waren 10 Bergleute beschäftigt
Das Bild zeigt die Notbergbauzeche "Anna Margarethe"
Der kleine Förderturm bildet mit der Verladerampe eine Einheit. Links im Schuppen war eine kleine Dampf-Fördermaschine untergebracht, rechts ist die Bergenhalde zu sehen.
Quelle:
Horst Krenzel
Erinnerung an den Steinkohle-Bergbau im Deistergebirge
Tor zum ehemaligen Zechenhaus am Daberg
Spurensuche
- Anzeichen von Bergbau oberhalb von Wennigsen