Goldbergbau in Sudetenland ( Sudetenschlesien )
Goldbergbau in Würbenthal
Der Goldbergbau in Würbenthal hat eine lange Geschichte, die bis ins Mittelalter zurückreicht. Schon damals wurden hier Goldvorkommen entdeckt und abgebaut, die zu den reichsten in Schlesien gehörten. Die Goldgräber lebten in einfachen Hütten am Flussufer und schürften das Edelmetall aus dem Sand und dem Gestein. Sie mussten hart arbeiten und viele Gefahren überwinden, wie Überschwemmungen, Erdrutsche und Räuber. Trotzdem waren sie stolz auf ihren Beruf und ihre Heimat.
Im 19. Jahrhundert erlebte der Goldbergbau in Würbenthal einen neuen Aufschwung, als die kaiserlich-königliche geographische Gesellschaft sich für die Region interessierte. Sie schickte Geologen und Ingenieure, die die Goldlagerstätten untersuchten und neue Methoden zur Gewinnung einführten. Sie bauten auch eine Eisenbahnlinie, die Würbenthal mit dem Rest des Landes verband. Dadurch wurde der Transport des Goldes erleichtert und der Ort bekam mehr Besucher und Einwohner. Die Goldgräber profitierten von dem technischen Fortschritt und dem wirtschaftlichen Wachstum.
Heute ist der Goldbergbau in Würbenthal nur noch eine Erinnerung an vergangene Zeiten. Die meisten Minen sind geschlossen oder verfallen, das Gold ist fast erschöpft. Nur noch wenige Menschen leben hier, die meisten sind weggezogen oder gestorben. Die Landschaft ist aber immer noch schön und lädt zum Wandern und Erholen ein. Wer hierher kommt, kann die Spuren der Geschichte entdecken und sich vorstellen, wie es früher war, als das Gold noch glänzte.
Goldbergbau zu Dürrseifen 1896
Bericht von Dr.J. Melion aus Brunn
In Dürrseifen und Umgebung, wo die Herren Willibald Posselt und Arlt mittels mehrerer Freischürfe den hier verlassenen Goldbergbau in Angriff genommen hatten, und wo der Fuchslochstollen im Betrieb gestanden, ist zur Zeit meines diesjährigen Besuches im Monate August (1895) der Barbarastollen zur Befahrung und zum eventuellen Weiterbetrieb des Fachslochstollens dagegen inzwischen eingestellt worden.
Hier bei Besprechung Dürrseifens will ich auch zugleich die Bemerkung «anschalten, dass jenes Stückchen mulmigen Limonites mit gediegen Gold, Freigoldes, dessen ich im Notizen-Blatt der hist. stat. Section Abschnitt 189- Nr. 11, aus dem Fuchslochstollen stammte.
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" Goldbergwerk " in Würbental
Bericht von Dr.J. Melion aus Brunn 1896
In Würbenthal, wo ich Herrn Josef Lowag, Leiter der Goldbergbau-Untemehmung der Herren Heffter & Co. aufsuchte, um die Ergebnisse der Schürfungen am Hohenberg nächst Würbenthal nähere Aufschlüsse zu erhalten, habe ich zu meinem Herrn Herrn Lowag nicht mehr zu Hause angetroffen, da er in früher Morgenstunde kurz vor Mein Eintreffen in seiner Wohnung bereits verlassen und schon auf dem Weg zum Hohenberger Bau sich begeben hat. Wenige Tage nach meiner Rückkehr nach Brunn erhielt ich aber zu meiner nicht geringen Überraschung von Herrn Lowag mit einem freundlichen Schreiben 3 kleine Stufen gediegenen Goldes aus den letzten Schürfen vom Hohenberg.
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Goldbergbau in Obergrund
Bericht aus 1896
Auch in Obergrund nächst Zuckmantel ist der Goldbergbau schon seit mehreren Jahren gänzlich aufgelassen. Selbst er Schwefelkiesbergbau, der hier bisher durch mehrere Jahre schwunghaft betrieben wurde, ist schon seit 2 Jahre sistirt, wiewohl es kein Zweifel unterliegt, das hier der Bau auf Schwefelkies noch immer sich lohnend erweisen dürfte.
Immerhin ist es aber sehr fraglich, ob hier und in Freiwaldau ein erneuerter Versuch eines Goldbergbaues zu wagen wäre. Ich möchte die Antwort der Frage:
Inwiefern erneuerter Versuch, den seit Königer`s Unternehmung aufgelassenen Goldbergbau zu Obergrund ins Leben zu rufen, ein guter Erfolg erwarten ? um so weniger apodiktisch, da dies eine Frage ist, zu deren Beantwortung berufsmässigen Montanisten vorzugreifen, ich mich nicht veranlasst finde; aber zur Wiederaufnahme des Goldbergbaues in den Sudeten rufe gerne aus: »Glück auf!" Mitth. des Naturw. Vereine in Troppau 1895.
Goldbergbau in Freiwaldau
Die Stadt liegt im Sudetenland, im Altvatergebirge an der Einmündung des Staritz (Staříč) in die Biela (Bělá) auf 423 m ü. NN, etwa 61 Kilometer nordwestlich von Troppau (Opava). Nordöstlich erhebt sich die Goldkoppe (Zlatý Chlum) mit 875 m, südöstlich der Orlík mit 1204 m und südlich der Altvater (Praděd) mit 1491 m. Südwestlich befindet sich das Kepernik-Bergland mit dem 1423 m hohen Kepernik. Westlich liegt das Reichensteiner Gebirge.
1896 wurd über den Bergbau in Freiwaldau berichtet:
Immerhin ist es aber sehr fraglich, ob hier und in Freiwaldau ein erneuerter Versuch eines Goldbergbaues zu wagen wäre. Ich möchte die Antwort der Frage:
Inwiefern erneuerter Versuch, den seit Königer`s Unternehmung aufgelassenen Goldbergbau zu Obergrund ins Leben zu rufen, ein guter Erfolg erwarten ? um so weniger apodiktisch, da dies eine Frage ist, zu deren Beantwortung berufsmässigen Montanisten vorzugreifen, ich mich nicht veranlasst finde; aber zur Wiederaufnahme des Goldbergbaues in den Sudeten rufe gerne aus: »Glück auf!" Mitth. des Naturw. Vereine in Troppau 1895.
Das Goldbergbau- Zuckmantel -Zlaté Hory
Zlaté Hory, früher Zuckmantel, ist eine Stadt in Tschechien, die für ihre Geschichte des Goldbergbaus bekannt ist. Sie liegt in den Sudeten im Tal des Goldbachs, einem Nebenfluss der Oder, und gehört zum Bezirk Jeseník.
Die Stadt wurde erstmals im 13. Jahrhundert erwähnt, als sie von Vladislav Heinrich von Mähren, dem Bruder des böhmischen Königs Ottokar I. Přemysl, besetzt wurde. Er stritt sich mit dem Breslauer Bischof Lorenz um die Goldvorkommen in der Gegend. 1306 erhielt Zlaté Hory das Magdeburger Stadtrecht von Nikolaus I. von Troppau, dem Herzog von Schlesien.
Im 16. Jahrhundert erlebte der Goldbergbau einen Aufschwung, der durch den Bau des Heiligen Drei Könige Stollns gefördert wurde. Dieser verband Zlaté Hory mit Ziegenhals und war sechs Kilometer lang. In diesem Stolln wurden zwei große Goldstufen gefunden, die Kaiser Rudolf II. zugesandt wurden. Der Goldbergbau ging aber im 17. Jahrhundert zurück.
Im 17. und 18. Jahrhundert wurde Zlaté Hory durch Hexenprozesse berüchtigt, die von dem Inquisitor Heinrich Boblig angeführt wurden. Er war später auch für die Hexenprozesse von Groß Ullersdorf verantwortlich. Mindestens 85 Menschen wurden in Zlaté Hory als Hexen verbrannt, angeblich in einem speziellen Backofen.
Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde Zlaté Hory zu einer Grenzstadt zwischen Schlesien und Mähren. Nach der Eroberung Schlesiens durch Preußen im 18. Jahrhundert gehörte die Stadt zum Landkreis Freiwaldau im Regierungsbezirk Troppau. 1896 wurde die Stadt an das Eisenbahnnetz angeschlossen.
1938 wurde Zlaté Hory durch das Münchner Abkommen an das Deutsche Reich abgetreten und war Teil des Reichsgaus Sudetenland bis 1945. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam die Stadt wieder an die Tschechoslowakei und erhielt ihren heutigen Namen, der "Goldene Berge" bedeutet.
Goldmünzen aus Reichenstein, Münzprägestätte ab 1507
Die Berge sind wie ein " Schweizer Käse " von Stollen durchzogen
Altes Pochwerk