Die Knappschaft hat bereits seit dem 13. Jahrhundert ein Sozialsystem geschaffen, dass Bergleuten und deren Hinterbliebenden bei Krankheit und Tod soziale Hilfe und Unterstützung bot.
Als Ursprung der " Knappschaft " wird eine Urkunde aus dem Jahre 1260 des Hildesheimer Bischof Johann angesehen. In der Urkunde wird eine Bruderschaft der Bergleute an der Johanniskirche im Bergdorf bei Goslar bestätigt. Sie war zu den Zweck gegründet worden, den Armen und Schwachen unter den Knappen zu helfen, insbesondere jenen Bergleuten , die durch die Arbeit im Rammelsberg körperlich hinfällig geworden waren und dadurch materielle Not leiden mussten.
Bedingt durch den Dreißigjährigen Kreig hatten viele Bergleute ihre Arbeitsplätze verloren. Neubergleute traten vielfach an ihre Stelle. Verletzungen und dadurch bedingte materielle Unterstützungen der Bergleute wurde häufiger. Die Bergordnungen und Bergfreiheiten der Harzer Bergleute sicherten kostenlose medizinische Versorgung zu, die Kosten stiegen. Die Knappschaften erhielten nun verstärkt Grubenanteile, aktenartige " Kuxe" seitens der Obrigkeit zugeteilt, um ihre Finanzierung sicherzustellen.
Im Jahre 1865 wurde das Knappschaftsrecht in das Allgemeine Berggesetz für den Preußischen Staat integriert, wo es bis 1912 verblieb. Seit 1868 galt es in der " neuen" Provinz Hannover.
Knappschaftsvereine wurden für bestimmte Werke eingerichtet. Es gab eine Reihe kleiner Vereine , die in Bedrängnis gerieten, wenn große Unfallereignisse, betriebliche Rückschläge in den Zechen die Finanzen belasteten. Die Verwaltung der Knappschaft efolgte durch eine Vostand der paritätisch besetzt war. Seit der Jahrhundertwende wurden mehr und mehr gewerkschaftlich organisierte Knappschaftsälteste von den Bergmännern gewählt.
1913 gabe es 62 Knappschaftsvereine mit 904.831 Mitglieder .
Die Ausgaben betrugen 80,875 Millionen Mark
46 Jahre war das durchschnittliche Lebensalter beim Eintritt der Invalidität im Jahre 1905
Die Bergarbeiter waren damit sieben bis zehn Jahre eher bergfertig als die Vorfahren vor 50 Jahren.
Die Krankheitsfälle beliefen sich auf je 1000 Mitglieder 535 Kranke. mit je 17 durchschnittlichen Krankheitstage.
Quelle : Bergarbeiter-Zeitung vom 22.12.1906