Alpiner Bergbau
Goldvorkommen in Österreich
Gold fasziniert die Menschheit seit Jahrtausenden und steht seit jeher für Macht und Reichtum.
Die Anwesenheit des Menschen vor fast 10.000 Jahren in den Alpen ,ist auf 1869 m Seehöhe in Tirol nachgewiesen.
Es ist sehr wahrscheinlich , dass der prähistorische Mensch schon früh in den Hohen Tauern nach Bergschätzen suchte.
Schon die Kelten und Römer bauten vermutlich in den Hohen Tauern Gold ab, später wurde bei Rauris im Gasteinertal und bei Fusch an der Großglocknerstraße Gold entdeckt. Diese Lagerstätten wurden dann im Mittelalter, etwa ab dem 14. Jahrhundert abgebaut.
Geologen gehen davon aus, dass sich in den österreichischen Alpen noch mehrere hundert Tonnen Gold befinden. Allein in der "Goldberggruppe" in den Hohen Tauern (und der Name kommt nicht von ungefähr) sollen Goldvorkommen von etwa "120 Tonnen" verborgen sein.
Im 14. Jahrhundert kam es in den Hohen Tauern zum ersten regelrechten Goldrausch. Zentrum war Rauris und die umliegenden Täler, wo Gold in zahlreichen „offiziellen“ und illegalen Bergwerken aus der Erde geholt wurde.
Angeblich kamen – vor der Entdeckung der Neuen Welt – 10% des weltweit geförderten Goldes aus den Bergwerken von Rauris. Zwischen 1450 und 1570 sollen dort etwa 830 Kilogramm pures Gold gefördert worden sein, was dem Erzbistum Salzburg, in dessen Herrschaftsbereich das Gebiet damals fiel, zu enormem Reichtum verhalf.
Aber nicht nur in Rauris, auch in vielen anderen Alpentälern in Kärnten, Salzburg und Tirol findet man heute Goldstollen, die vor allem im Mittelalter auf der Suche nach Gold in das Gebirge getrieben wurden.
Zentren des Goldabbaus waren unter anderem auch im Gasteiner Tal und im Murtal in Salzburg, in Hainzenberg in Tirol oder im Pöllatal, Gailtal, Gitschtal und Lavanttal in Kärnten, wo vermutlich schon die Römer das wertvolle Edelmetall abbauten.
Spätestens im 19.Jahrhundert aber schlossen die meisten Goldbergwerke, weil sich der Abbau des Goldes einfach nicht mehr lohnte.
Nach dem Anschluss Österreichs 1938 versuchte man nochmals den Goldbergbau im Raurisertal zu reaktivieren, gaben ihr Vorhaben aber schon 1940 wieder auf.
Gewerke aus den Raurisertal
Ignaz Rojacher
Goldreserven im Raurisertal
In der Goldberggruppe zu Rauris gibt es noch immer abbauwürdige Stollen, die ein reiches Vorkommen an Gold und Silber versprechen. Es sind noch 15 Millionen Tonnen Erz zum Abbau vorhanden. Es wird hier mit einer Ausbeute von 120 Tonnen reinen Gold gerechnet, weiteres enthalten die Erzmassen noch 1000 Tonnen Silber.
Die weit verstreuten Stollen und Gruben liegen in einer Höhe von 2300m bis 3100 m. Die Tiefe der Goldvorkommen reicht bis 1600 m in den Berg hinein. Für den Abbau des Goldes müssten enorme Investitionen getätigt werden. Aufbereitungsanlagen, kilometer lange Stollen, neue Seilbahnen müssten installiert werden. All dieses wollte die USA St. Joe Erzbaugesellschaft am Goldberg nach umfangreichen Explorationsarbeiten durchführen. Am Goldberg sollten 500 gut bezahlte Arbeitsplätze entstehen. 100 Tonnen Gold sollten innerhalb von 20 Jahren zu Tage gefördert werden. Mit den hochgiftigen Natriumzyanit sollte das Gold förmlich aus den Erzgestein herausgeschwefelt werden. Der damalige Bürgermeister Otto Kaiser befürchtete schwere Schäden und Raubbau an der Natur in den Hohen Tauern.Mit allen Mitteln haben er und seine Mitstreiter das Zustandekommen des Abbaues verhindert.
Quelle: Hans Wochesländer - Erlebniswelt Tauerngold
Goldzeche
Die Bergbaue der Goldzeche stellen das westliche Goldbergbaurevier des ostalpinen Goldfeldes dar.
Die Goldzeche umfasst ein Gebiet oberhalb des aufgestauten Zirmsee in 2529m Höhe nördlich des kleinen Fleißtals..
Die Gruben sind in Untere, Mittlere und Obere Goldzeche aufgeteilt.
Die Untere Goldzeche ist der Annastollen in 2700m Höhe, die Mittlere Goldzeche mit den Christoffistollen in 2815m Höhe .
Die Obere Goldzeche besteht aus den Bartholomeystollen in 2835 m Höhe und den Frauenstollen in 2849 n Höhe und die Fundgrube in 2925m Höhe.
Alle Stollenmundlöcher, Haldenkomplexe und Berghausruinen liegen am Westhand des Gebirgskamms, der vom Goldzechkopf in 3042m Höhe in nördlicher Richtung zum Hocharn in 3254m Höhe verläuft.
Quelle:
Das Buch vom Tauerngold ISBN 3-7025-0536-9
Der Abtransport der
gewonnenen Erze erfolgte im Winter mittels Sackzug. Dabei wurden Säcke aus Schweinefellen mit Erzen gefüllt, aneinandergebunden und über
eigens dafür gebaute Wegtrassen ins Tal befördert. Wie zeitgenössische
Bilddarstellungen zeigen, saß der Sackzieher dabei auf dem vordersten
Sack und lenkte den Zug mittels einer Stange. Die leeren Säcke wurden
von Hunden wieder bergauf getragen.
Daniel Kogler
Hohe Tauern
Hoher Sonnenblick ( 3105 m ) mit dem Vogelmaier-Ochsenkarkees, im Hintergrund der Großglockner 3798 m
Die Fa. Noricum hat 2011 nach abbauwurdigen Goldvorkommen in den Hohen Tauern mittels Probeborungen in einen alten Arsenbergwerk in Rotgülden im Salzburger Lungau gesucht. Aus fünf Bohrlöchern wurden bis zu einer Tiefe von 280 Meter proben entnommen. Die Bohrkerne wurden in Irland durch Experten genauestens analysiert, um herauszufinden wie hoch der Goldanteil ist und welche anderen Edelmetalle noch im Berg schlummern. Es werden in Expertenkreisen sieben bis zehn Gramm Gold pro Tonne Gestein vermutet.Weitere Untersuchungen sind an einer alten Gold- und Arsenmine am Kliening im Kärntner Lavental erfolgt. Die sogenannten Goldlinsen in den Hohen Tauern sind von hoher Qualität.
Schon vor 2000 Jahren wurde in den Hohen Tauern nach Edelmetallen geschürft.
Ob es einen neuen Goldrausch in den Hohen Tauern geben wird, ist mehr als fraglich.
Quelle : Der Goldgräber der Hohen Tauern "Die Presse" vom 26.11.2011( Claudia Lagler )
Goldmünze Erzbischoff Pilgrim II 1365 bis 1396
Aus Tauerngold, in der Münzstätte Judenburg geprägt
Vorderseite :Johannes der Täufer
Rückseite : Wappen des Erzbistum Salzburg
Goldfelder der Hohen Tauern
Das Goldfeld der Hohen Tauern ist ein Gebiet , das vom Großglockner im Westen bis zum Gasteinertal im Osten reicht. Auf beiden Seiten des Hauptkamms nimmt es einen Streifen von jeweils sechs bis acht Kilometer ein. Innerhalb dieses Goldfeldes finden sich eine Vielzahl von goldführenden Erzgängen, die das Gebirge nicht in gleich großen Abständen durchsetzen, sondern örtlich in Gruppen auftreten. Daher entstanden mehrere räumlich getrennte Bergbaureviere. In geologischer Hinsicht befinden sich alle Reviere in der kompliziert gebauten Sonnenblickgruppe und nehmen ein Areal von ca. 15x 12 km ein. Die Erzgänge sind ganz überwiegend in den heutigen Zentralgneis vorhanden und reichen nur lokal bis in den darüber liegenden Marmor.
Zwischen 1555 und 1559 kam es zu einer ersten nachgewiesenen Blütezeit des Edelmetallbergbaues in den Hohen Tauern, mit einer Jahresproduktion von bis zu 830 kg Gold und 2722 kg Silber im Bereich Gastein-Rauris . In Kärnten konnten damals im Bereich der Kleinen Fleiß maximal 85 kg Gold und 151 kg Silber pro Jahr gewonnen werden.
Goldbergbau in den Hohen Tauern
Gold wurde sowohl im Raurisertal (bei Kolm-Saigurn), als auch im Gasteinertal (im Radhausbergmassiv) abgebaut, und verhalf den beiden Tälern – und auch dem Erzbistum Salzburg – seit dem Hochmittelalter zu enormem Reichtum. Erst im 19. Jahrhundert wurde die Minen wegen Unrentabilität endgültig eingestellt. Noch heute kann man aber in der Rauris Gold waschen. Gipfel wie Goldbergspitze (3073 m ü. A.) und Goldzechkopf (3042 m ü. A.) erinnern an längst vergangene Zeiten des Goldabbaus in den Hohen Tauern. Daneben wurde auch Silber – wie der Silberpfennig (2600 m ü. A.) verrät – und andere Edelmetalle abgebaut, sowie Edelsteine (Aquamarin, Granat und andere) gefunden.
Rauris Augustiner Stollen 1885
In Kliening, bei Bad St. Leonhard im Lavanttal/Kärnten, gab es im 14. und 15. Jhdt. geschäftigen Goldbergbau. Ein Relikt aus dieser Zeit ist ein zugänglicher Stollen in der Ortschaft.
Das Bild zeigt den frei zugänglichen Stollen (im Winter ist er mit einer Eisentüre verschlossen). Er ist ca. 5 Meter begehbar, danach folgt ein Eisengitter. Das besondere ist, daß im begehbaren Teil ein kleines Rohr aus der Wand kommt, aus der frisches Mineralwasser rinnt.
Bekanntlich war der Goldbergbau in Kliening bei Bad St. Leonhard im Mittelalter und zu Beginn des 16. Jahrhunderts sehr ergiebig. Er machte Bergwerksunternehmer reich und wirkte sich auch positiv auf die Stadt St. Leonhard und die umliegenden Ortschaften aus. Umso schwerer wurde die Oberlavanttaler Bevölkerung einige Jahrzehnte später vom plötzlichen Ende des Bergsegens getroffen.
Um den Grund für diese wirtschaftliche Katastrophe irgendwie zu erklären, bediente man sich merkwürdiger Geschichten. Eine erzählt von Klieninger Bergknappen, die so übermütig geworden waren, dass sie beim sonntäglichen Kegelscheiben silberne und goldene Kugeln verwendeten. Als ihnen aber auch das eines Tages nicht mehr reichte, sollen sie einen Burschen geköpft und mit seinem Haupt eine wahrlich grausame Kegelpartie veranstaltet haben.
Als die Mutter des Ermordeten von der fürchterlichen Tat erfuhr, lief sie mit einer eisernen Henne und sechs eisernen Eiern an den Schauplatz des Geschehenen. Dort belegte sie die Bergknappen mit einem folgenschweren Fluch: “Erst wenn die eiserne Henne die sechs eisernen Eier ausgebrütet hat, werden die Goldadern in der Kliening wieder zum Vorschein kommen.”
Zunächst lachten die Bergleute die arme Frau noch aus. Aber schon bald wurden sie eines Besseren belehrt. Der Goldbergbau versiegte, die Knappen verloren ihre Arbeit und viele Familien gerieten in bitterste Armut.
Goldbergbau in Kärnten
wurde im Wesentlichen in der Kliening im oberen Lavanttal sowie in den Tauern (heute ist die Bezeichnung Tauerngold üblich) aus dem Berg geholt oder aus den Bächen gewaschen. Davon zeugen Bezeichnungen wie Goldberg oder Goldzechkopf.
Im Fleißtal bei Heiligenblut am Großglockner wurde ab der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts Gold abgebaut. Das aus den Bergen gehauene edelmetallhaltige Gestein wurde mit Lasttieren ins Tal gebracht und dort in einem mit Wasserkraft betrieben Pochwerk zerkleinert. Im Bereich der Kleinen Fleiß wurden maximal 85 kg Gold und 151 kg Silber pro Jahr gewonnen. Im 16. Jahrhundert wurde in 1.800 m Höhe ein kleines Goldgräberdorf beim „Alten Pocher“ angelegt.
Dieses wurde 2004 rekonstruiert und bietet heute Touristen die Möglichkeit, Gold aus einem Bach zu waschen. Goldbergbau gab es auch an der Grenze zu Salzburg im Bereich des Pöllatals der Ankogelgruppe.
Die Sage berichtet, dass am Oswaldiberg, nahe Villach, im Mittelalter Gold abgebaut wurde. Die Mundlöcher der Bergwerke sind heute noch zu sehen. Die Goldfunde versiegten aber, ohne je den Hauptgang gefunden zu haben. Die Mundlöcher sind dem Verfall preisgegeben und dürfen nicht betreten werden. Touristische Nutzung gibt es nicht.
Quelle : Bergbau in Kärnten wikipedia
© Landesmuseum für Kärnten, Klagenfurt
Jüngere Kopie eines Ölgemäldes um 1740 im Distretto minerario zu Trient (Italien)
Ölgemälde auf Leinwand
Die Goldzeche in der Sonnblickgruppe nahe beim Gletscher war eine der berühmtesten und ertragreichsten Gruben für Gold-, Silber-, Kupfer- und Bleierze. Zuerst im Besitz von Melchior Putz, dann der Stampfer von Walchenberg, kam sie an die Jenner von Vergutz, die im 18. Jahrhundert zunächst sehr erfolgreich waren. Joseph Anton Jenner von Vergutz ist reitend in der Bildmitte zu sehen, Johann Ignaz Jenner von Vergutz sitzt mit seiner Jagdbeute kleinfigurig im Vordergrund. Nach deren Konkurs 1765 wurde die Grube noch von Gregor Komposch (1830) und Baron May de Madiis (1869) betrieben, nach Lawinenschäden 1876 aber endgültig eingestellt. Das vorliegende Bild, eine Kopie eines Originales im Distretto minerario zu Trient, zeigt die Golderzförderung mittels Sackzug vom oberen Grubenhaus (2740 m) und die Abfahrt der Knappen auf Reitbrettern vom unteren Grubenhaus; im Vordergrund schleppen zwei Arbeiter Verpflegung als Rückenlasten bergauf.
Wilhelm Deuer
Das Zentrum des Goldbergbaues in Großkirchheim
Großkirchheim – Das historische Zentrum des Goldbergbaus
Über Jahrhunderte war Großkirchheim das Zentrum des Goldbergbaus in den Hohen Tauern. Großkirchheim hat eine ungemein wechselvolle Geschichte des historischen Goldbergbaus, war doch die Gemeinde über eine lange Zeitspanne der bestimmende Motor für den Abbau des legendären Tauerngoldes. Noch heute zeugen davon die vielen Gebäude aus dieser Zeit, sowie die einstigen Abbaustätten in den Bergen.
Das Gewerkenhaus „Putzenhof“ wurde etwa in den Jahren 1540—1560 von Melchior Putz von Kirchheimegg erbaut. Der Hof diente zunächst als Landgut und später Goldgräbern als Wohn– und Arbeitsstätte, wovon insgesamt drei kleine Schmelzöfen zeugten. Als im vorigen Jahrhundert der letzte Bewohner auszog, verfiel der Bau zur Runine und war nur mehr als Scheune genutzt. Beim Wiederausbau in den Jahren 1970 bis 1980 gemachte Grabungsfunde bestätigten Vermutungen, wonach hier schon im Altertum ein Gebäude existierte. Dies dürfte der Grund für Sagen und Legenden sein, die sich um den Putzenhof ranken. Sehenswert sind die wuchtigen Steingewölbe und Mauern, die einen stimmungsvollen Eindruck vom Leben in der „goldenen Zeit“ Großkirchheims geben.
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Tauerngold Ausstellung im Putzenhof
Die Ausstellung „Tauerngold“ präsentiert die Goldschätze aus dieser vergangenen Zeit im historischen Putzenhof, ein über 500 Jahre altes Gewerkenhaus der Goldschürfer. Von Goldnuggets über Waschgold, Berggold, römischen und keltischen Goldmünzen und Goldschmuck bis hin zu sakraler Goldkunst, diese Ausstellung zeigt das Gold in all seinen Formen. Funde aus stillgelegten Stollen, darunter ein Grubenhunt und zahlreiche Arbeitsgeräte veranschaulichen auf besondere Weise die Geschichte des Bergbaues und geben Einblick in das karge und entbehrungsreiche Leben der Bergknappen.
Das Goldbergwerk St. Oswald bei Villach
In alter Zeit grub man im Oswaldiberg bei Villach nach Golderzen. Die Ausbeute gab reichen Gewinn, die Goldadern der Grube schienen unerschöpflich zu sein. Nicht nur die Herren des Bergwerkes kamen voll auf ihre Rechnung, sondern auch die Knappen hatten teil am Ertrag und bezogen hohe Löhne, so dass sie ein üppiges Leben führen und sich schöne Summen ersparen konnten. Wohlleben macht übermütig. Das zeigte sich auch bei den Bergknappen; ihr Reichtum verlockte sie bald zu ausgelassenen, rohen Scherzen.
Unweit des Bergwerkes stand eine unscheinbare Hütte, in der eine fromme, alte Frau ihr Leben fristete. Ihr einziger Besitz war eine Kuh. Diese Frau hatten die rohen Bergleute zur Zielscheibe ihres grausamen Witzes erkoren. Eines Tages schickten sie das Weiblein mit einem Auftrag in die Stadt Villach und benützten die Zeit ihrer Abwesenheit dazu, einen ihrer bösen Streiche auszuführen. Sie zerrten die Kuh aus dem Stall, schlachteten sie und zogen ihr die Haut ab. Die leere Kuhhaut stopften sie mit Stroh aus und stellten das Scheingebilde wieder zur Krippe in den Stall. Boshaft lachend über ihr Bubenstück suchten sie dann das Weite.
Als die Frau heimkam, entdeckte sie zu ihrem Entsetzen bald die ruchlose Tat. Jammernd und wehklagend über den Verlust des einzigen, was sie ihr eigen nannte, saß sie am Abend vor der Tür ihrer Hütte. Mitleidige Nachbarn, die die schändliche Tat mit angesehen hatten, teilten ihr mit, wer die Kuh getötet hatte. Da beschloss die Frau, die Strafe des Himmels auf die gottlosen Burschen herabzurufen. Sie ging deshalb in das Nachbardorf, wo einer ihrer Verwandten das Schmiedehandwerk betrieb, und bat den Schmied, ihr eine eiserne Henne anzufertigen. Nachdem die bestellte Arbeit fertig geschmiedet war, trug sie die Henne in das Bergwerk, stellte sie in dem ergiebigsten Stollen auf und sprach einen Fluch über die Golderzgrube aus: „So wenig diese Henne jemals Eier legt, so wenig soll in diesem Berg fernerhin Gold gefunden werden." Es dauerte wirklich nicht lange, so ging ihr Fluch in Erfüllung. Schon nach wenigen Tagen fanden die Knappen, die im Berg nach Gold gruben, statt der reichhaltigen Golderze nur taubes Gestein. Seit jener Zeit ist der Goldreichtum des Oswaldiberges versiegt.
Aus „Sagen aus Österreich", Verlag Carl Überreuter, Wien, 1950.
Quelle: Paul Ippen, Denk- und Merkwürdiges aus dem österreichischen Bergbau, Wien 1965, S. 11 - 12.
Das Schloss, ehemals Amtshaus der mit dem Goldbergbau beauftragten „Gewerken“ und – zusammen mit dem benachbarten kleineren „Schlössl“ – auch Wohnsitz der vom Salzburger Erzbischof mit den Schürfrechten belehnten Adelsfamilien.
Die beiden Schlösser sind heute in privaten Besitz.
. Heute ist es ein sehr beliebtes Fotomotiv.