Oberer Deisterstollen
Mundloch mit der weit spannenden Sandsteinplatte im Firstbereich
Der Stollen, der mit Türstockausbau ab 1874 aufgefahren wurde, erreichte eine Länge von 225 m.
Der Stollen ist nach den Bergmann Heinrich Nonnenkamp " Mögebier" ( 1885- 1962 ) benannt worden. Mögebier war ein Wennigser Original. Seine " Döneken" unter anderen als Stabsarzt " Colshorn" des Historischen Freischießen und sein Auftreten gegenüber den Steiger Hesse aus Wennigsen wurden viele Jahre an den Stammtischen in Wennigsen erzählt.
Eine Geschichte
" Heinrich Mögebier und der Steiger"
Als der Steiger Hesse eines Morgens die Bergleute einteilen wollte, erblickte er nur zwei und fragte nach den anderen. "Die machen wohl mit Mögebier eine Buschschicht", bekam er als Antwort, "und das dauert wieder zwei Tage". Das ließ den Steiger keine Ruhe und er ging nach" Heitmüllers Küche" auf der Waldweide an der Argestorfer Spitze, wo sich Mögebier und seine Kumpels aufhielten. Als Mögebier den Steiger erblickte , fragte er:" Na, Steiger, einen mittrinken ?" " Ja, einen" erwiderte der Steiger und setzte sich zu den Bergleuten. Als der Steiger gehen wollte fragte er " Mögebier wann kommt ihr wieder zur Schicht?" Der antwortete:" Wenn du noch ein Faß kaufst, dann sind wir übermorgen wieder zur Schicht da".Der Steiger kaufte das Faß Bier bei der Gaststätte Heitmüller . Zwei Tage später waren die Bergleute wieder bei der Arbeit.
Insbesonders bei " Matten Wetter" unter Tage wurden an Heitmüllers Küche die sog. Buschschichten abgehalten.
Aus dem Kohlemangel nach dem 2.Weltkrieg entstand ein regionaler Notbergbau.
Die Brennstoff-Notgemeinschaft Wennigsen-Argestorf beginnt 1946 mit der Aufwältigung der Stollens
Der Notbergbau wird durch Gemeinderatsbeschluß zum April 1949 stillgelegt.
Zur 250- Jahr Feier der Wennigser-Argestorfer Genossenschaftsforst ist mit der Aufwätigung des
" Mögebierstollens" begonnen worden. Die Arbeiten werden bis heute durch ehrenamtliche Bergleute weitergeführt.
( www.moegebierstollen.de)
Bereits 1775 wird Steinkohlenbergbau am Gehrbrink erwähnt. Der 146 m lange Stollen ist im Bereich des Mundlochs erhalten geblieben.
Im Jahre 1818 durch Obersteiger August Rave und 1839 unter der Leitung von Obersteiger August Friedrich Wilhelm Stopp wird nach Kohle geschürft.
1854 werden die Abbaurechte durch die Forstgenossenschaft versteigert, eine Gesellschaft unter der Leitung des Brennereibesitzers Carl Wöltje aus Wennigsen bekamen den Zuschlag.
Bereits zwei Jahre später übernahmen die Pächter des Klosterstollen in Barsinghausen, die Gebrüder Ludwig und Wilhelm Sammann die Bergbaurechte. Der Betrieb wurde 1888 eingestellt.
Erst im Jahre 1919, im Zeichen der Kohlennot haben die Kaliwerke Friedrichshall aus Sehnde den Bergbau in der Genossenschaftsforst wieder aufgenommen.
Der Bergbaubetrieb, der sich auch auf den Hülsebrink erstreckte wurde bis 1924 aufrecht erhalten. Die Kohle wurde mit einer 30 PS starken Benzol-Lok, auf einer neu errichteten Schmalspurbahn, zum Waldrand oberhalb des Waldkaters transportiert. Vom Waldrrand ist die Kohle mittels Pferdefuhrwerken zum Bahnhof Wennigsen gefahren worden.
Heute bildet eine weitspannende Sandsteinplatte einen stabilen Firstbereich über den Mundloch des alten Oberen-Deisterstollen .
Unterer - und Oberer Deisterstollen
in der Wennigsen-Argestorfer Genossenschaftsforst
Steinkohle wird mit den Schlepptrog aus den niedrigen Streb bis zur Verladung in einen Hunt gezogen.
Skizze von Steiger F.Korf
Oberer Deisterstollen