Bergbau der Königlich Hannoverschen Klosterkammer

Steinkohlenbergwerke im Königreich Hannover von 1814 bis 1866

Seit dem Wiener Kongress im Jahre 1814 war Hannover Königreich und wurde bis 1837 in Personalunion 

vom König von Großbritanien regiert.

1837 bis 1866 bestand das Königreich Hannover  mit der Residenzstadt Hannover  als selbständiges Königreich.

         Den Krieg von 1866 verlor Hannover an der Seite Österreichs. Im Rahmen der preußischen Annexionen gliederte Preußen das Königreich Hannover als Provinz Hannover seinem Staatsgebiet ein



Steinkohle 1865 in Deutschland

Mit jeden Tage wird es augenfälliger, dass die fossielen Brennstoffe und unter diesen vernehmlich die Steinkohle die eigentliche  Grundlage unserer heutigen materiellen Entwicklung sind. Als reichlicher Quell mechanischer Arbeit ... als wesentliches Erzeugungsmittel von Dampf und Eisen ist die Kohle allmächtig geworden; fast jeder gewerbliche Fortschritt unserer Zeit steht in Beziehung zu ihr, jedes technische Unternehmen wird da leicht ausführbar, wo sie zur Verfügung steht, ihr Mangel vermag die empfindlichsten Calamitäten herbeizuführen.

( Vorrede zu den  Buch " Steinkohlen Deutschlands und anderen Länder Europas" München 1865  )

Steinkohlenbergwerke

der königlich

Hannoverschen Klosterkammer 


Die klösterlichen Bergwerke am Feldberg

Geschichtliche Darstellung des Kohlenbergbaues im Fürstenthum Calenberg von Amtsassessor Ebert 1866.

Die klösterlichen Bergwerke

 am Feldberg 


Der Deister ist das wichtigste der Calenbergschen Kohlengebirge.

Im Jahre 1818 stellt Johann Egestorff bei der Provinzial- Regierung zu Hannover den Antrag, den Feldberg zur Anlagung eines Steinkohlenbergwerkes zu pachten.

Das Klosteramt Wennnigsen hat zu diesen Antrag berichtet "Das allerwichtigste Bedenken bei dieser Sache ist dieses, daß man von einen Pächter und Privatunternehmer nicht erwarten kann, daß er den Bergbau nach bergmänischen Regeln führen werde."

" Es wird  nicht rathsam sein, in dem gegenwärtigen Augenblicke, wo schon so viele  Kohlegruben....... in der Umgebung mit so vielen Erfolg betrieben werden und reichlich zur Bestreitung der Bedürfnisse mehr als hinreichende Ausbeute liefern.. "


Nach jahrelangen Verhandlungen wurde zwischen Egestorff und der Klosterverwaltung 1835 ein Pachtvertrag mit der Kloster -Cammer  über den Betrieb eines Kohlenabbaues abgeschlossen.

Ausschlaggebend war, dass Egestorff die Erneuerung der Kohlenabfuhrstraße durch Wennigsen mit 3000 Thalern finanzierte.

In der Folge wurden für den Abbau der Kohlenfelder drei Schächte und zwei Stollen angelegt.

Als Pacht musste Georg Egestorff den jeweiligen Wert des zehnenten Teiles der geförderten Kohlen entrichten. Zusätzlich eine jährlichen Beitrag zur Unterhaltung der Deisterstraße in Wennigsen entrichten.

Das Pachtverhätniss sollte längstens bis zum 1. Jannuar 1905 dauern.


1861 sind 161 Bergleute in den Egestorffschen Bergwerken  am Bröhn, Hülsebrink und und am Feldberg beschäftigt . Der Geldwert der Produktion beträgt 38.200 Thaler

Die klösterlichen Bergwerke im Fuchsbachtal

Das Barsinghäuser Werk

Der Hofsteinhauermeister Blume hat in Gesellschaft mit Johann und Georg Egestorff mit der Kloster-Cammer am 17. September 1831 eine Pacht Contrakt über 12 Jahre abgeschlossen.

Wie am Feldberg wurden 10 Prozent des jeweiligen Wertes der Kohlen als Pacht fällig. Auch hier war die Unterhaltung der Kohlenabfuhrstraße von Barsinghausen  nach der Nenndorfer Chaussee Aufgabe der Pächter.


Ab 1835 wurden 29 Arbeiter bei dem Werke beschäftigt.Die Aufsicht führte der Steiger Hesse aus Wennigsen.

Der Pachtcontract wurde um weiter 12 Jahre verlängert.. In diesen wurden die Gebrüder Sammann als Mitpächter aufgeführt.

Im Jahre 1847 starb Blume. An seiner Stelle trat als Administrator des Bergwerkes sein Neffe L Sammann. Das Pachtgeld ist nach und nach bis 1866 auf 18 Prozent aller geförderten Kohlen gestiegen.

Die Pacht währte bis zum 1. Januar 1875. Nach Ablauf des Pachtcontractes wird das Werk mit den Königlichen Bergwerke gegen eine Entschädigung der Kloster-Cammer vereinigt werden.

Im Sommer 1864 ist vom Mundloch des Förderungsstollens bis an die neu angelegte unmittelbar über Barsinghausen belegene Halde eine Schienenbahn gebaut worden. Die Abfuhr der Kohlen über die Pferdebahn ist dadurch sehr erleichtert worden.

In den Jahren 1861 und 1862 stand es dem Osnabrückschen Werken am Piesberg nur wenig nach, 1863 wurden bei den Barsinghäuser Werke etwa 4000 Balgen mehr gefördert. Die Förderung lag 1864 bei 750.000 Balgen ( Zentner ), es waren 200 Bergarbeiter beschäftigt.

Im Jahre 1863 betrug der Wert der Produktion  67.174 Thaler


Das klösterliche Bergwerk zu Barsinghausen ist, was die Kohlenförderung betrifft, im Jahre 1865 das bedeutendste im ganzen Königreich.



Quelle :Ebert 1866 

 Der Klosterstollen in Barsinghausen

Die Königlich Hannoversche Klosterkammer  oder das Kloster- Amt haben seit Jahrzenten den Betrieb von Bergwerksanlagen durch die Verpachtung von Kohlenfelder im Deister gestattet.

Auf Grund der positiven Bergbautätikeiten der Pächter hat die Königliche Klosterkammer  am 1. September 1853  mit den Vortrieb des Klosterstollens in Barsinghausen- Langen Kamp begonnen.

Durch starke Wasserzuflüsse und schlechte Witterungsverhältnisse  gestalteten die Arbeiten als schwierig.

Die Vortriebsarbeiten des 1474 Meter langen Klosterstollen dauerten 13 Jahre. 

Bereits 1864 wurde der  Bau des Klosterstollen von den hannoverschen Bergfiskus übernommen.

Am 7. Oktober 1869 wurde in preußischer Zeit das Flöz erreicht.

1875 wurde die Klosterstollenanlage mit den Grubenfeld im Fuchsbachtal    ( ehem .Blume / Egestorff) durchschlägig