Goldbergbau am Waschgang


 D e r  h i s t o r i s c h e  G o l d b e r g b a u  W a s c h g a n g   b e i  D ö l l a c h i m  M ö l l t a l

Der Goldbergbau Waschgang-Kluidscharte  einer der bekanntesten Goldbergbaue der Hohen Tauern.

Es handelt sich um die „etwa 1.500 Meter lange, fast waagrecht verlaufende Verbindung von der Kluidscharte (2.540 m) zum Göritzer Törl (2.458 m), die sich in der Goldberggruppe, südlich der Steineralm bzw. südlich des Zusammentreffens von Großem und Kleinem Zirknitztal, am Übergang in das Astental, befindet.
Man erreicht die Lagerstätte zu Fuß entweder vom Sadnighaus (1.876 m)über das Göritzer Törl (2.458 m) in einem etwa zweistündigen Aufstieg oder vom Gasthof Glocknerblick oberhalb von Döllach,ebenfalls über das Göritzer Törl, in ca. 2–2,5 Stunden.

Das Gebiet nördlich der Kluidscharte ist weitläufig von Haldenmaterial bedeckt und zeugt von einer intensiven Bergbautätigkeit .
Nach Rochata (1878) kamen hier große Mengen von Freigold in Körnern bis Haselnussgröße und Blättchen von 1–2 cm Durchmesser vor.

TAUERNGOLD


Die etwas abseits gelegenen Gruben am Waschgang im Kleinen
Zirknitztal waren seit dem Mittelalter wegen ihrer besonderen Goldfunde
berühmt. 

Die Lagerstätten des Bergbaues am Waschgang waren durch den Rosina-, den Matthias- und den Josefistollen erschlossen. 

  Der Bergbau Waschgang wurde von 1831 bis 1869 von den Gewerken Gregor und Simon Thaddäus Komposch und von 1869 bis 1911 vonden Baronen Alexis und Eduard Maÿ de Madiis betrieben. 


Die Hoffnung,
ein neues, ergiebiges Erzlager aufzufinden, erfüllte sich jedoch nicht, weswegen der Bergbau aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt werden musste.

Gediegenes Gold  vor 1806

Waschgang-Kleines Zirknitztal

(Ai816): Foto: A. Schumacher,

NHM Wien

Im 15. Jahrhundert standen die bis dahin wirtschaftlich blühenden
Bergbaue Kärntens zunehmend vor dem Problem, dass die in oberen
Schichten abgelagerten Erze großteils abgebaut waren, wo dies technisch
möglich war. Die deshalb in immer größere Tiefen vorgetriebenen Stollen waren jedoch häufig von Wassereinbrüchen und „Wetternot“ (= mangelnde Frischluftversorgung) bedroht, die mit den bis dahin verwendeten
Hilfsmitteln (z. B. Schöpfräder, Windfächer) nicht mehr bewältigt werden konnten. Viele Bergbaue waren nur durch teure und risikoreiche Investitionen, wie der Anlage sogenannter unterführender Stollen (Zubaustollen) und modernerer Montantechnik (u. a. Einführung der Nasspochtechnik), weiter zu betreiben. Das stellte die einzelnen Gewerken vor
große Herausforderungen, ließ aber besonders den Edelmetallbergbau
zwischen 1560 und 1590 in bisher kaum gekanntem Ausmaß florieren


Die Einrichtung des Berggerichtes 1480 in Döllach und die Erbauung eines  Gewerken-Schlosses sind Hinweise auf die bedeutung  des Bergbaues für den Ort.

1650 entstand in Döllach eine neue Schmelzhütte, welche die „Alte Schmelz“ unweit des Schlosses ersetzte. In Döllach wurde vermutlich die gesamte Erzausbeute der umliegenden Edelmetallbergbaue – neben Gold auch Silber und Kupfer – verhüttet.

 In Obervellach ist um diese Zeit das Oberstbergmeisteramt für die innerösterreichischen Länder installiert worden. Dies wirft ein bezeichnendes Licht auf die Wichtigkeit der Goldgewinnung im Oberkärntner Bereich. Auch eine Bergordnung gab es damals schon, die vorschrieb, dass die Knappen im Stollen nur 8 Stunden arbeiten durften. Auch die Einarbeitung von Feiertagen war genau geregelt. Der Bergbau war um 1500 in voller Blüte, von 1500 bis 1560 herrschte in den Hohen Tauern ein Leben wie nie zuvor. Mehrere 100 Gruben und Schurfbauten sind aus dieser Zeit bekannt. 


Goldmünze Erzbischoff Pilgrim II 1365 bis 1396

Aus Tauerngold, in der  Münzstätte Judenburg geprägt

Vorderseite :Johannes der Täufer

Rückseite :   Wappen  des Erzbistum Salzburg

 Auszug aus der Karte LMK Inv. Nr.123,

Waschgang,
Grund- und Saigerriss (Alexis Maÿ de Madiis,

1871,
55 x 80 cm,
Repro: K. Alle

Mundloch eines
Stollens am Waschgang, Zustand  2007.
Foto: J. Mörtl


Goldbergbau

Am "Waschgang" sind unterhalb des Mohar, alte Stollen, Gebäudereste und Abraumhalden erhalten geblieben.

Pächtig ist der unschwierige Gipfelgang, über die herrlichen Almen des Astentals .

 Als Aussichtskanzel auf die Bergwelt des Nationalparks ist der Mohar ohnehin konkurrenzlos.

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Dere Goldbergbau  Waschgang  - Goldberge

Karte zum Bergbau
Waschgang Glocknerblick (2.047 m) –
Göritzer Törl
(2.458 m) –
Kluidscharte
(2.540 m) und Waschgang (2.546 m)
(Quelle: KAGIS, Ausschnitt ÖK 1:22.500)

Im Astental gab es einst eine Goldwaschanlage, den so genannten Waschgang.


 Stätten des Goldbergbaus in Oberkärnten waren in der Hintersten Fragant, im oberen Mölltal von der Pasterze über Heiligenblut bis Winklern, im Zirknitztal, im Großen und Kleinen Fleißtal, 1446 auch auf der eisfreien Pasterze (wegen Vordringen des Eises im 16./17. Jhdt. reduziert und schließlich im 19. Jahrhundert aufgegeben), und im Astental.

Schon zur Zeit der Römer wurde aus den Tauernbächen Gold gewaschen, die Kelten haben das Edelmetall in den österreichischen Alpen geschürft .


Im Hochmittelalter wurde vor allem in Salzburg (Salzach, Tauernbäche) Gold durch Waschen an Flüssen und Bächen gewonnen. 

Gold, Waschgang, Kärnten
Naturhistorisches Museum Wien, Mineralogisch-Petrographische Abteilung
© Vera M. F. Hammer, Naturhistorisches Museum Wien

Hohe Tauern 

Hoher Sonnenblick ( 3105 m ) mit dem Vogelmaier-Ochsenkarkees, im Hintergrund der Großglockner 3798 m 

Quellen:

Die historischen Bergbaue „Waschgang“
(Döllach/Mölltal) und „Vellacher
Kotschna“ (Bad Vellach/Kotschnatal) im
Spiegel historischer Bergbaukarten

Von Roland BÄCK & Claudia DOJEN

Gefahren im prähistorischen Bergbaugebieten


In altem Stollen verschüttet - tot    11.8.2007
Ein 57-jähriger Wiener Neustädter ist am Samstag beim Mineraliensammeln am Hilmersberg (Zirknitztal, Gde. Großkirchheim) ums Leben gekommen. Er war in einen alten Bergbaustollen gekrochen, als die Decke einbrach und den Mann verschüttete.

Verfallener Stollen lockte den Sammler
Der 57-jährige Niederösterreicher und drei weitere Männer waren am Hilmersberg beim Mineraliensuchen, als er in einer Seehöhe von ca. 2.500 Metern den Eingang zu einem alten Bergbaustollen fand. Der Stollen führte noch ca. 1,5 Meter ins Berginnere, ehe er zugeschüttet bzw. verfallen war. Die Höhe des Stollens betrug noch ca. einen Meter.

Der Niederösterreicher lag auf dem Rücken im Inneren des Stollens und suchte nach Mineralien, während seine Kollegen ein anderes Gebiet absuchten. Plötzlich lösten sich von der Decke mehrere Felsbrocken, die den Mann teilweise verschütteten.

Einer seiner Begleiter war in unmittelbarer Nähe und befreite den Mann vom Geröll, er leistet auch Erste Hilfe, bis der Notarzt eintraf.