Und wenn auch ernst das Bergmannsleben, ist froher Sinn ihm doch gegeben.
Der " Glückauf- Verein "
Von Bergmann August Schwake
( aus der Festschrift von 1950 " 750 Jahre Wennigsen" )
Im Jahre 1888 wurde in der heutigen Gastwirtschaft Meyer,
Bergmannstraße ( Möllerkonrad), von etwa 20 Interessenten
ein Verein gegründet, als beruflicher Zusammenschluß der Bergleute
in Wennigsen. Schon wenige Wochen nach der Gründung stieg die
Mitgliederzahl auf über 200, so daß fast alle im Kohlen- und
Kalibergbau tätigen Männer erfaßt wurden. Der Verein pflegte
bergmänische Tradition und schuf eine Sterbe- und Krankenkasse für seine Mitglieder.
Durch die Ansiedlung der Bergleute in den Abbauorten Barsinghausen, Empelde, Ronnenberg und früher Egestorf und Weetzen, verzogen viele Angehörige des Vereins, während andere Wennigser Bergleute wegen der in vergangener Zeit recht beschwerlichen Anmarschwege und mangelhaften Sozialeinrichtungen, in verhältnismäßig frühem Alter den Beruf aufgeben mußten oder Invalide wurden. So war es vor einigen Jahrzehnten noch üblich, daß die Knappen in der durchnäßten Arbeitskleidung den Weg nach Hause antraten. Es war keine Seltenheit, wenn jemand daher mit 38 Jahren schon seine letzte Ausfahrt machte. Heute zählt der Verein nur noch einige 30 Mitglieder.
Geblieben sind die schöne Traditionsfahne und die Knappen-Uniformen.
Die Fahne, eingeweiht im Jahre 1906, trägt den Spruch:
"Und wenn auch ernst das Bergmannsleben,ist froher Sinn ihm doch gegeben."
Vorsitzende des Glückauf-Vereins waren seit seiner Gründung unter anderen:
Christian Brandes,Heinrich Knolle,Georg Menze,Heinrich Funke,Fritz Peter
Der jetzige Vorsitzende ist der Verfasser
Steinkohle wird mit den Schlepptrog aus den niedrigen Streb bis zur Verladung in einen Hunt gezogen.
Skizze von Steiger F.Korf
Argestorfer Bergleute der Gewerkschaft Herta erfreuen sich im Jahre 1906 in froher Runde mit einem Faß Bier.
von links-
H.Wissel, G.Kaste, H.Heine, R.Lauenstein, F.Bähre, H.Becker und A. Becker
Text der Tafel:
"Tief unter der Erde im dunklen Schacht, wird des Bergmanns schwere Arbeit vollbracht, doch im Kreise froher Zecher, schwingt er freudig seinen Becher."
Bild und Text:
Erinnerungen an den Steinkohlenbergbau im Deister von Horst Krenzel