In der Westphälischen Zeit war das Werk an Johann Egestorff verpachtet. Nach dem Aufhören der Fremdherrschaft nahm es die Hannoversche Cammer den 1. August 1814 wieder in die eigene Verwaltung. Der Betrieb dehnte sich allmählich aus, und die Überschüsse, welche in den Registern des Amtes Calenberg verrechnet wurden, stiegen mit jeden Jahre. Der reine Überschuß des ersten Rechnungsjahres betrug 680 Thlr. Am 1. August 1817 schloß die Rechnung mit einen Überschusse von 1570 Thlr., im Jahre 1819 wurde er sogar zu 2150 Thlr. veranschlagt.
In Folge eines Aufstandes unter den Bergleuten, welcher durch das Verhalten des Steiger Wente veranlaßt war, wurde 1817 dem Obersteiger Rave der Untersteiger zu Stopp zu Wennigsen beigeordnet und für sämtliche an den Werke beschäftigte Arbeiter ein Knappschaftsreglement erlassen, die erste Dienstordnung für die Deisterbergwerke.
Die Abfahrt der Kohlen geschieht vermittelst der in den Jahren 1823 - 1826 angelegten Kohlenstraße vom Georgsplatze bis nach Wennigsen, von wo die Kohlen auf der Sorsum-Wunstorfer Landstraße und der Hamelner Chaussee nach Hannover und in die benachbarten Ämter verfahren werden.
Dieser Berg liegt oberhalb des Georgplatzes bei Wennigsen, zwischen dem Bröhn und dem Kniggenbrinke, von denen er durch tiefe Schluchten gesondert ist. Als im Jahre 1797 das Platensche Bergwerk am Bröhn liegen blieb,legten die dadurch arbeitslos gewordenen Bergleute mit Genehmigung der Königlichen Cammer in der herrschaftlichen Forst am Süerßer Brinke einen Versuchsschacht an. Sobald die Kohlen getroffen waren, wurde das Werk auf herrschaftliche Rechnung in Betrieb gesetzt.
Vom 1, Mai 1804 bis dahin 1808 war es an den Gohgrefen J.Ch. Schaaf zu Ronnenberg zuerst zu 100 t später zu 110 t Pachtgeld verpachtet. Der Bergfactor Rettberg am kleinen Süntel führte die Aufsicht über den Bergbau des herrschaftlichen Pächters und hatte darauf zu achten, daß der Kohlenflöz unter dem abgemessenen Grubenfelde ordnungsgemäß ausgebeutet werde, und nicht eher an einer anderen Stelle Kohle gefördert würden, bis der zuletzt angegriffene Ort vollständig und bis auf die tiefe Stollensohle abgebaut sei.
Von Jahre 1808 an ist es auf herrschaftliche Rechnung administriert. Die obere Leitung hatte der Obersteiger Rave vom kleinen Süntel. Die Aufsicht an dem Werke selbst führte ein Steiger und ein Kohlenmesser
Bis zum Jahre 1822 wurde nur das hangende Flöz bebaut, welches durchschnittlich 6 bis 8 Zoll Mächtigkeit hat. Es durchschneidet den Berg unter einen Einfallswinkel von 10 bis 12 Grad . Das Ausgehende desselben ist halbkreisförmig. Die Güte der Kohle und die günstigen Lagerverhältnisse des Flözes haben es möglich gemacht, daß es neben dem mächtigeren seit 1822 am Süerßer Brinke gleichfals in Angriff genommenen liegenden Flöze bis zum Jahre 1843 bebaut werden konnte.
Um das letztere auszurichten wurde 1822 von der nordwestlichen Schlucht her ein tiefer Stollen getrieben und im folgenden Jahre vollendet. Das liegende Flöz ist hier 14 Zoll mächtig, nimmt auf der Südseite bis 8 Zoll ab, auf der Nordseite einige Zoll zu, und liefert backende Würfelkohle, welche, obwohl der Hohenbosteler nachsehend, doch zu den besten des Deisters gehört; die Kohle ist sehr rein und sowohl zur Stuben- als auch zur Dampfkesselheizung geeignet.
Landesherrliche Bergwerke
Georg der III war ab den 25.Oktober 1760 König von Großbritanien und Kurfüst von Braunschweig- Lüneburg.
Verwaltet und regiert wurde Kurhannover über die Deutsche Kanzlei in London und den dortigen hannoverschen Minister
sowei den Geheimen Rat in Hannover.
" Geschichtliche Darstellung des Kohlenbergbaues im Fürstenthum Calenberg" 1866 von Amtsassessor A. Ebert zu Lehe"
Bergmeister Rave vom kleine Süntel führt die Bücher über die
Bild - Auszug von 1809
1816 wurde in Hannover auf den königlichen Bauhof ein Magazin für die Lagerung der Steinkohlen vom Süerßer Brink angelegt.
Die Kohlenförderung stieg bis 1830 auf 80.000 Balgen ( zu 2 1/2 Cubikfuß), ging dann etwas zurück und stieg 1845 wieder auf 131.788 Balgen. Durch die zunehmende Concurrenz in den folgenden Jahren sank sie bis 1850 wieder auf 62.500 Balgen.
1861 - 109.640 Ba. 37 Arbeiter
1862 - 53.710 Ba.20 Arbeiter
1863 - 61.474 Ba.20 Arbeiter
1864 - 84.406 Ba.20 Arbeiter
Wilhem Schulze, Berlin 1821
am Suerser Brink, einen von der Höhe des Deisters nördlich auslaufenden Gebirgsjoch, 1/2 Stunde Entfernung vom Kloster Wennigsen. Das Flötz dieser Grube hat die geringste Mächtigkeit von sämmtlichen bekannten Flötzen am Deister , und solche beträgt höchstens 8 meistens 6, auch oft 4 Zoll. Es durchschneidet das Gebirgsjoch unter einem Fallwinkel 10 -12 Grad und ist sonst ganz regulär. Das Ausgehende desselben ist halbkreisförmig . Die hiesigen Steinkohlen haben vor allem übrigen am Deister große Vorzüge , und werden am höchsten im Preis gehandelt; dennoch wurden sie von den Schmieden bisher wenig oder gar nicht gesucht.
Der obere Bau der Grube, welcher mehr östlich belegen ist, hatte eine beträchtliche Anzahl Schächte und wurde durch eine, in der den Brink gegen Osten begrenzenden Schlucht angesetzte Rösche und Grundstrecke vom Wasser befreit.Hier ist alles Flötz bis an das bogenförmige Ausgehende abgebaut. Mit einer tiefern Sohle ist man von der anderen Seite , aus der Schlucht gegen Abend herangekommen, und der dortige Bau ist sehr regelmäßig. Die Diagonalstrecke, welche wegen geringer Mächtigkeit des Flötzes, die hier nur 6 Zoll anzunehmen ist , von 22 Lachter zu 22 Lachter angesetzt werden, erhalten so 30 Lachter Länge .
Die Grundstrecke wird zwischen Dach- und Sohlengestein immer vorauf getrieben, und erhält ungefähr auf 60 Lachter einen Schacht. Das Gedinge beträgt pro Lachter Ortsbetrieb 5- 6 Rtlr. Obgleich solche Grundstrecke genau söhlig fortgehen, und der Reinlichkeit wegen Schlammsümpfe erhalten soll, so ist solches auf die ersten 40 Lachter doch nicht beobachtet worden, und man ist zum Unterwerken genötigt, um die Röschensohle wieder zu erhalten, und in dieser die Grundstrecke fortzuführen.
Das Kohlengedinge pro 100 Balgen beträgt 2 1/2 bis 3 Rthl. inc. Förderung. Die Förderung findet von den Streben und Diagonalstrecken mit großen Tröge statt.
Die Tröge sind ausgehölte Buchenstämmen, welche der besseren Haltbarkeit wegen mit eisernen Schienen belegt sind. Diese leisten auf der thonigen Sohle des Flötzes gute Dienste .
Die jährliche Förderung dieser Grube beträgt 40.000 Balgen, welche bei einem Verkaufspreis von 18 Pf. pro Balge einen Werth von 2.500 Rthl. haben; der reine Ertrag der Grube kann soich auf 500 Rthl. jählich belaufen. Die Rechnung führt in Gemeinschaft mit dem Daberger Werke, Herr Förster Allershausen aus Völksen; zur Specialaufsicht der Grube ist ein Steiger desgleichen ein Kohlenmesser vorhanden.
Um das hiesige Steinkohlenflötz mit noch tieferen Sohlen anzugreifen, fehlt es nicht an Gelegenheitt und ein Hauptversuch 100 - 200 Lachter näher dem Thale gegen Mitternacht würde der Mühe werth zuhalten seyn, und an neue Ausrichtung in dem dortigen, sich mehr verflächenden, minder durch Schluchten getheilten und deshalb hoffnungsvollen Gebirge führen.
Horst Kenzel , Heft 7 2004 Arbeitskreis Bergbau der Volkshochschule Schaumburg
Nach fast 100 Jahren Bergbau am Suersser Brink unter Königlich Hannoverscher bez. Königlich Preußischer Bergbauverwaltung von 1797 bis 1891 wurde in den 1930 Jahren im Oberen Suersser Brink-Stollen wieder gearbeitet.
Nach den 2. Weltkrieg betrieb der Landkreis Hannover ab 1946 den Stollen über 7 Jahre Notbergbau
Als der Landkreis Hannover den Betrieb des Oberen Suersser Brink-Stollen von 1946 bis 1953 in eigener Regie leitete, kümmerte sich besonders der Kreistagsabgeordnete und Bürgermeister von Hohenbostel, Ernst Ottleben, selbst gelernter Bergmann, um die Belange der Bergleute. Er sorgte unter anderem dafür, dass 1952 , als festes Haus eine Waschkaue errichtet wurde.
Die damalige Waschkaue wurde bis 2016 als Wanderheim für Jugendgruppen genutzt.
Am 1. Dezember 1947 genehmigte die brittische Militärbehörde K.R.O. unter Offizier C.H. Cahil den Betrieb für den Hausbrand im Landkreis Hannover, wenn der Landkreis die Abbaumittel bereitstellt und Forstbeamte nicht behindert werden.