Goldbergbau in Gondo -Wallis


Auf den Spuren der Römer


Durch den Buchen- und Birkenwald führt der alte Stockalperweg in ca. 40 Minuten in das Revier des legendären Goldbergwerkes von Gondo. Römer, Stockalper und Spekulanten waren auf der Suche nach dem gelben Metall. Ihre Spuren geleiten uns von der ersten Entdeckung des Goldes bis in einen Stollen des Goldbergwerkes. Fäustel und Meissel warten auf die Entdecker, um sich selber ein Stück des begehrten Erzes zu schlagen. An den Goldmühlen vorbei führt der Rückweg zurück in das Goldgräberdorf Gondo.



Goldbergbau von Gondo


Der Goldbergbau von Gondo ist ab 1660 historisch nachweisbar, als die Stockalper-Familie, die den
Handelsverkehr am Simplon kontrollierte, Arbeiter im Goldbergbau beschäftigte. In der Mitte des
19. Jh. gaben die Stockalper schliesslich die Konzession ab, und es entstand rege Bergbautätigkeit in
den Jahren 1891 bis 1897 durch die aufeinanderfolgenden Gesellschaften Société des mines d'or
d'Helvétie und Société des mines d'or de Gondo. 1893, 1895 und 1897 wurden insgesamt 73 20-
Franken Goldmünzen aus Gondogold geprägt. Sie sind mit einem kleinen Kreuz im Schwizerkreuz gekennzeichnet.

Ab 1897 wurde in Gondo kein Bergbau mehr betrieben.


Der letzte Abschlag an der Stollenbrust tief im Berg markierte auch den Bankrott der Goldminen von Gondo. Der Stollen wurde nie auf seiner ganzen geplanten Länge vollendet.

Die Goldgruben von Gondo


Der Abbau befindet sich am Eingang ins Zwischbergental. Gleich zu Beginn trifft man auf die
Ruinen des ehemaligen Hüttenwerkes, wo auch die alten Goldmühlen mexikanischen Typs
(Arrastras) noch sichtbar sind. Die Stollen liegen auf der gegenüberliegenden, rechten Talseite
zwischen 1050 und 1600 m ü.M. Der bedeutendste Quarzgang, der Maffiola-Gang, wurde mit 300m
bzw. 200m langen Stollen angeschnitten. Dank dem harten und kompakten Gneis konnte ohne
Holzstützen gearbeitet werden. In den letzten Jahren war das etwas höhere und auf der andern Seite
des Bieltobels gelegene Camusetta der hauptsächliche Abbauort.

Alpengold

In römischer Zeit wurde in der Gegend um Gondo, im Zwischbergental, nach Gold geschürft. Das Gold ist in dem Vorkommen mit Pyrit und Silber vermengt und an Quarzadern gebunden. Gefördert durch Kaspar Stockalper erlebten die Goldminen Gondos in den Jahren 1660 bis 1691 eine Hochblüte.



Geologie

Gondo ist Teil der hydrothermalen Goldlagerstätten, wie sie im Gebiet des Monte Rosa vorkommen.
Die aus Gneisen bestehende, zum Penninikum gehörende Monte Rosa-Decke, tritt an der Grenze
zwischen Italien und der Schweiz zu Tage. Dort liegen neben den Goldvorkommen von Gondo auf
italienischem Gebiet die Vorkommen im Val Anzasca, Val Antrona und Antigoriotal. In all diese
Vorkommen findet sich Gold in Verbindung mit Pyrit und nicht als Freigold.
Die Monte Rosa-Decke taucht weiter südlich nochmals im geologischen Fenster von Brusson-Arcesa
und im Gran Paradiso Massif auf. Während im Gran Paradiso keine Goldvorkommen bekannt sind,
sind die Goldquarzgänge von Brusson (Aostatal) interessant, da dort auch Freigold vorkommt. Viel
weiter östlich schliesslich liegen die genetisch verwandten Vorkommen in den Hohen Tauern.
In Gondo findet sich das Gold in Quarzgängen im Zweiglimmergneis. 

Quellen:

Schweizerische Goldwäschervereinigung

Goldmine Gondo


In Gondo haben die Römer und später die Stockalper sowie verschiedene Glücksritter und schliesslich eine französische Aktiengesellschaft ihre Spuren hinterlassen. Letztere holte Ende des 19. Jahrhunderts im grossem Stil Gold aus dem Berg – zeitweise schufteten 500 Arbeiter für das Gold von Gondo.

Im Jahr 1894 gingen die Minen an die Gesellschaft Société Suisse des Mines d'Or de Gondo SA, die vom französischen Ingenieur M. Froment gegründet wurde. Er konnte mit seiner Ankündigung, ein neues Kalifornien gefunden zu haben, 5 Millionen Franken Kapital organisieren und englische Fachleute anstellen. In den steil ins Erdinnere abfallenden Gängen, mit den Namen Silzaly, Bruno, Fumée, Fontaine, Julie, Maffiola, Rona, Camozetta, Alcide, und Minna (aufsteigende Aufzählung), sowie Vinasque (weiterer Standort), schufteten die Arbeiter für einen kargen Lohn in 12-stündigen Schichten, während die Betreiber, in Erwartung reicher Gewinne, dem Luxus und Wohlleben fröhten. Bald erwies es sich jedoch, dass sich die Goldausbeute nicht lohnte. Nur 72 Goldvreneli konnten aus diesem Gold geprägt werden, denn in den geförderten 5800 Tonnen Gestein waren nur 33 kg Gold enthalten (6 Gramm pro Tonne). Am 17. Mai 1897 gingen die Minen in Konkurs, das Interesse erlosch und die Minen verfielen. Es sind heute noch Restmauern zu sehen. 1916 wurden die eisernen Teile der Anlagen nach Italien verkauft, wo sie im Ersten Weltkrieg für Rüstungszwecke eingeschmolzen wurden. 1924 kauften Ortsansässige das Land der Mines d'Or de Gonde. Seither grasen wieder Kühe darauf. Eine Analyse aus dem Jahr 1980 ergab, dass die Erze auch nach heutiger Einschätzung für einen industriellen Bergbau zu wenig Gold enthalten, auch wenn mit heutiger Technik ein leicht höherer Goldanteil zu gewinnen wäre.


Das Besucherbergwerke

                            Goldmine von Gondo in Wallis



Die vor fast 120 Jahren stillgelegten Goldminen von Gondo wurden in den letzten Jahren zu einem Besucherbergwerk ausgebaut. Dort wo schon die alten Römer vor zweitausend Jahren goldhaltiges Erz mühsam aus dem Berg schlugen, dürfen Sie unter kundiger Führung mit Familie, Freunden und Kollegen selber auf Goldsuche gehen. Auf dem spannenden Lehrpfad erleben Sie, wie eine Goldader im Berg entdeckt wird und werden dabei selber vom Goldfieber angesteckt. Eine Goldmine ist natürlich kein Sonntagspaziergang, sondern eben ein echtes Abenteuer. Die notwendige Ausrüstung wie Helm, Lampe, Hammer und Meissel liegen für Sie schon bereit. Erfüllen Sie sich jetzt diesen goldenen Traum, der Sie schon seit der Jugendzeit nicht in Ruhe lässt.


Kontakt:
Rolf Gruber, 079 469 54 36, goldmine-gondo@bluewin.ch


Bild :Gefundenes Gold in der Goldmine von Gondo


Gondo  heute 

So klein und eingeengt das Grenzdorf Gondo, so spannend und interessant liest sich seine Geschichte. Sie erzählt vom uralten Saum- und Schicksalsweg zwischen Domodossola und Brig, der nicht nur von Handelsherren, Diplomaten, Fürsten, Kaisern, Päpsten, Soldaten, Scholaren und Pilgern begangen wurde, auf dem eben auch Räuber, Schieber und Schelme ihr Handwerk trieben. Sie erzählt von blutigen Grenz­kriegen, Brand- und Raubzügen und von immer wieder neuen Grenzziehungen durch Eroberer, Fürsten und Bischöfe.

Die Geschichte erstaunt nicht, wurde doch der Passübergang schon von keltischen und römischen Volksstämmen begangen und vom Bergpfad nach und nach zu einer Heeresstrasse ausgebaut. Die Fortsetzung erfuhr sie mit dem mächtigen Handelsmann Kaspar Jodok, Ritter von Stockalper (1609-1691) sowie dem französischen General und Staatsmann Napoleon Bonaparte (1769-1821). Über beide wäre mehr als ein Buch zu schreiben.


König der Walliser Alpen

   " Monte Rosa "



Das ausgedehnteste Gebirgsmassiv der Alpen, zeigt sich an seinem italienischen Hang zum Ossolatal in seiner ganzen Pracht, zu seinen Füßen befindet sich die Walser-Perle Macugnaga.

 Der Monte Rosa ist das weitläufigste Bergmassiv der Alpen, der höchste Berg der Schweiz und der zweithöchste Italiens. 

Die Goldadern  des Monte Rosa 


Der Wissenschafter Thomas Pettke der ETH Zürich geht davon aus, dass im Monte-Rosa-Gebiet die geologischen Voraussetzungen für die Existenz eines hydrothermalen Systems besonders günstig waren, so dass dort im Laufe der letzten 40 Millionen Jahre immer wieder wässrige Lösungen in Richtung Erdoberfläche aufgestiegen sind und Gold abgelagert haben. Die älteren Adern sind längst der Erosion zum Opfer gefallen, die jüngsten aber dürften noch in mehreren Kilometern Tiefe verborgen liegen. Das erodierte Gold wurde mit dem Schutt und Geröll in die Bäche und Flüsse Mitteleuropas und Norditaliens gespült. Das blieb auch den Menschen nicht verborgen: Bis ins 19. Jahrhundert haben hauptberufliche Goldwäscher mit Pfanne und Schaufel versucht, des Goldes habhaft zu werden.

Goldbergbau in Felsberg  Graubünden

Goldgrube  | Felsberg

Das Goldbergwerk Goldene Sonne liegt am Südhang vom Taminser Calanda auf ca. 1200müM.

  • Um 1803 entdeckte Vincenz Schneller Gold beim Bau der Wuhrbauten am Rhein.
  • Apotheker Capeller von Chur identifizierte den Fund als hochkarätiges Gold.
  • Capeller gründete 1803 das Bergwerk, "Goldene Sonne". Im selben Jahr begann die Gewerkschaft mit dem Stollenbau auf ca. 1300 müM. Es waren dies die Gruben Filden und Tschengels.
  • 1804 wurde die Bergwerksgesellschaft Tiefencastel gegründet.
  • Die Gemeinde Felsberg erteilte am 20. September 1809 die Konzession. Die Gewerken waren Amman Jakob Bühler, Oberzunftmeister Daniel Denz, Zunftmeister Georg Wilhelm Capeller, Statthalter Johann Hitz und Landammann Peter Demenga.
  • 1813 konnten Golddukaten aus dem Gold aus der Goldenen Sonne geprägt werden.
  • Aufgrund grosser Schulden lösste sich die Bergwerksgesellschaft Tiefencasten 1816 auf.
  • Johannes Hitz investierte für kurze Zeit in eine Beteiligung in die Gesellschaft an der Goldenen Sonne. Der schlechte Geschäftsgang fördernd den Konkurs von Hitz.
  • 1822 wurden die Arbeiten eingestellt.
  • Am 17. Oktober 1856 schloss der Churer U. A. Sprecher einen Pachtvertrag mit der Gemeinde Felsberg ab.
  • Zwischen 1856 - 61 wurde nur in den beiden Gruben Filden gearbeitet, welche mit einem Querstollen verbunden wurden. Daraus wurden 80m3 Erz abgebaut.
  • 1859 wurde der Betrieb nach grossen Verlusten eingestellt.
  • 1889 waren die Hütten unterhalb der Grube Filden noch zum grossen Teil erhalten.
  • Bossard erwähnte um 1890, dass in der Nähe des Stollens Tschengels ein Knappenhaus, ein kleines Pochwerk und eine Mühle gebaut wurden.
  • Am 1. Februar 1893 schloss J.B. Rocco mit der Gemeinde Tamins einen Pachtvertrag ab, welcher einer noch zu gründenden Gesellschaft das Recht gab metallische und nicht metallische Rohstoffe aufzusuchen, abzubauen und auch zu verhütten. Der Pachtvertrag wurde auf 75 Jahre abgeschlossen. 
  • In der Grube Tschnegels fand man nur Pyrit.

Felsberg  Graubünden

Grube  " Goldene Sonne "


Zuerst folgte man einem Quarz-Kalkspatgang, welcher nach 22m vom Mundloch durch eine Kluft begrenzt wird. Nach weiteren 5m traf die Belegschaft auf eine zweite Kluft, in welchem goldhaltiges Gestein gefunden wurde. Daraus wurden 40m3 Gestein abgebaut. Als der Abbau im tauben Gestein verlief wurde eine Wahrsagerin aus Strassburg um Hilfe gerufen. Sie gab an 200m tiefer bei Tschengels auf goldhaltiges Gestein zu stossen. Auch ein Schacht verlief im tauben Gestein.


Quelle :Bergbauforschung Graubünden