Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg Anfang der 1950er Jahre der Bedarf an Steinkohle deutlich. Im Rahmen des Notbergbaus wurde ab dem 1. September 1951 am Ostufer des fast versiegten Hessischen Baches nördlich der Mooshütte der Mooshüttestollen vorgetrieben. Noch im Jahr 1951 förderten hier 35 Bergleute 1019 Tonnen Kohle.
Der Stollen diente dem Abbau von Kohle-Restpfeilern, die sich in Richtung Bantorf hinzogen.
Die Kohle der etwa 50 cm mächtigen Flöze wurde von den Bergleuten mit einfachen Mitteln und oft im Liegen abgebaut und in Förderwagen geladen. Der Kohletransport untertage erfolgte mit Grubepferden, übertage wurde die Kohle mit Lastwagen abtransportiert.
Die Kohleförderung im 276 m langen Mooshüttestollen endete am 4. Juni 1954. Das Mundloch wurde mit Beton verschlossen. Der Firste des Stollens ist etwa 10 m hinter dem Mundloch geöffnet und ein Zugang als Wetterstollen eingebaut.
Dem "Revier " gab nicht der Kohleabbau den Namen, sondern die bereits historische Mooshütte . Seit 1896 gab es die " Mooshütte" eingerichtet vom Bantorfer Gastwirt Hecht. Die Mooshütte hatte sich schnell zu einer touristischen Atraktion im Deister entwickelt.
Bergbau am Deister
Steinkohle wird mit den Schlepptrog aus den niedrigen Streb bis zur Verladung in einen Hunt gezogen.
Skizze von Steiger F.Korf
Heute ist das Stollenmundloch mit einen Betonklotz verschlossen..
Johann Heinrich Friedrich Neddermeyer ist im Jahre 1856 im Kohlenbergwerk am Bröhn im Alter von 22 Jahren durch eine Fördermaschine tödlich verunglückt.
Georg Friedrich Volker ist im Jahre 1857 im Bergwerk am Hülsebrink im Alter von 32 Jahren tödlich verunglückt.
Argestorfer Bergleute der Gewerkschaft Herta erfreuen sich im Jahre 1906 in froher Runde mit einem Faß Bier.
von links-
H.Wissel, G.Kaste, H.Heine, R.Lauenstein, F.Bähre, H.Becker und A. Becker
Text der Tafel:
"Tief unter der Erde im dunklen Schacht, wird des Bergmanns schwere Arbeit vollbracht, doch im Kreise froher Zecher, schwingt er freudig seinen Becher."
Bild und Text:
Erinnerungen an den Steinkohlenbergbau im Deister von Horst Krenzel
Wennigsern Bergleute aus dem 19 Jahrhundert - Entnommen aus den Kirchenbüchern von Wennigsen
Heinrich Friedrich Christian Bantelmann Johann Friedrich Konrad Bantelmann Corad David Becker Heinrich Anton Friedrich Bennecke Ernst August Friedrich Bode Johann Heinrich Bödecker Johann Friedrich Brand Heinrich August Bullerdick Johann Ludwig Anton Bullerdick Ernst Heinrich Dannenberg Heinrich Wilhelm Fitjer Johann Friedrich Ludwig Fitjer August Heinrich Karl Flachsbart ist 1863 im Alter von 17 Jahren an Lungenendzündung gestorben Christian Flachsbart Heinrich Flachsbart Heinrich Christian Flachsbart Johann Friedrich Flachsbart Georg Ludwig Franke Georg Friedrich Ernst Fries Ernst Heinrich Frömling Ernst Heinrich Konrad Frömling Wilhelm Frömling Johann Georg Friedrich Gefeke Ernst Friedrich Wilhelm Gefeke Karl Heinrich Gefeke Johann Friedrich Konrad Gleue August Friedrich Wilhelm Hagedorn Heinrich Friedrich Ludwig Hagedorn Johann Friedrich Hagedorn Georg Wilhelm Haller ist 1856 im Alter von 21 Jahren verstorben Ludwig Gottfried August Hasenjäger Heinrich Hesse Heinrich August Friedrich Wilhelm Hesse Johann Friedrich Hesse Friedrich Heumann Johann Friedrich Ludwig Homeyer Heinrich Friedrich Conrad Hussmann Adolph Kalterbra Heinrich Friedrich Wilhelm Knolle Friedrich Ludwig Knüppel Johann Friedrich Körner Johann Friedrich Kuhls Johann Ludwig Karl Kuhls August Friedrich Ludwig Lango Johann Heinrich Friedrich Lango Johann Johann Kar Lauenstein Ludwig August Lieker Heinrich Friedrich Christian Maahs Christian Heinrich Mönkeberg ist im Alter von 20 Jahren 1862 im Stollen verunglückt Heinrich Christian Wilhelm Nonnenkamp Johann Heinrich Conrad Nonnenkamp Johann Heinrich Remmers Johann Christian Rogge Johann Karl Rogge Johann Ludwig Rogge Karl Heinrich Friedrich Christian Rogge Johann Georg Christian Schumacher Georg Ernst Friedrich Schweele Heinrich Christian Ludwig Schweele Heinrich Friedrich Christian Schweele Johann Heinrich Konrad Schweele Friedrich … Christian Siedenburg Ernst August Stöcker Friedrich Stöcker Heinrich Christian Stöcker Johann Friedrich Stöcker Georg August Friedrich Störmer Christian Friedrich Wilhelm Struss Christian Ludwig Wilhelm Struss Friedrich Christian Adolph Struss Heinrich Friedrich Gottlieb Struss Karl Friedrich August Struss Johann Julius Tegtmeier Johann Friedrich Tegtmeyer Johann Julius Tegtmeyer Heinrich Christian Volker Johann Heinrich David Volker Karl Ludwig Wieboldt August Friedrich Wiken Johann Dietrich Wilken Johann Heinrich Wilken Friedrich … Karl Wissel Johann Heinrich Wissel August Heinrich Konrad Hagedorn Christian Heumann Georg Heinrich Christian Stöcker Johann Friedrich Wilhelm Stöcker
Argestorfer Bergleute aus dem 19. Jahrhundert - Entnommen aus den Kirchenbüchern von Wennigsen
Heinrich Friedrich Becker ist 1856 im Alter von 21 Jahren verstorben, Johann August Becker Johann … Ernst Bremer Heinrich Karl Friedrich Brunne Jürgen Heinrich Fries Johann Heinrich Friedrich Heierhorst Friedrich Lauenstein Heinrich Friedrich Lauenstein ist 1855 im Alter von 25 Jahren verstorben, Heinrich Friedrich David Lauenstein Johann Heinrich Lauenstein Johann Heinrich Christian Rindfleisch Karl Schaper Johann August Konrad Schneider Ernst Heinrich Christian Schwartze Heinrich Friedrich Wilhelm Schwartze …Heinrich Friedrich Schwarze Friedrich Wilhelm Struss Heinrich Karl Wissel
Degerser Bergleute aus dem 19. Jahrhundert Entnommen aus den Kirchenbüchern von Wennigsen
Johann Heinrich Ludwig Hesse Heinrich Friedrich Konrad Evers Heinrich Friedrich Gieseke Heinrich Friedrich Christian Gieseke Ernst Heinrich Friedrich Röhrbein Johann Heinrich Ludwig Rokahr August Ludwig Volker Georg Friedrich Ludwig Volker Johann Heinrich Ludwig Volker
Alle Kumpel tragen die für die 50er Jahre typischen Lederhelme
Die Steiger tragen vor der Brust elektrische Steigerlampen, sog. "Blitzer ", die sich deutlich von den an der Stollen-Gittertür hängenden elektrischen Mannschaftslampen unterscheiden.
Quellen:
www.barsinghausen.de
Erinnerung an den Steinkohle-Bergbau im Deistergebirge von Horst Krenzel
Die Deister-Kohlepfade
Die Schaumburger Gesamtsteinkohlenbergwerke. von Bergverwalter Schunke und Grubensteiger Breyer. - 1936. -
Im Streb des Abbaufeldes wird mit druckluftbetriebenen Hinko-Abbauhammer und Arschbackenschaufel Kohle gewonnen.
Links Reinhard Schlenz und rechts Heinz Rust
1952 war ein wichtiges Jahr für die Mooshütte, denn es entstanden neue Gebäude, die den Bergleuten das Leben erleichterten. Sie konnten sich in der Waschkaue duschen, im Verbandszimmer versorgen lassen. Im Steigerzimmer war die Verwaltung untergebracht. Außerdem gab es im Keller eine Ladestation für die Grubenlampen, die für die Sicherheit unter Tage sorgten. Das andere Gebäude beherbergte die Trafostation, die Stallungen und den Kompressorraum. Eine Garage wurde zwischen Eiskeller und Trafostation gebaut. Der Bergbau brachte der Mooshütte auch einen weiteren Vorteil: einen Stromanschluss.
Die Mooshütte hat eine lange Geschichte, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht. Damals gab es nur eine einfache Hütte aus Holz und Moos, die an einem Teich lag, der von einer natürlichen Quelle gespeist wurde. Viele Leute kamen von Bantorf oder Bad Nenndorf, um sich an der Quelle zu erfrischen und sagten: "Wei gaht nae Quellen". Der Wirt der Königseiche in Bantorf, Fritz Hecht, nutzte die Gelegenheit und eröffnete eine Restauration an der Quelle, die er aber nur bei gutem Wetter mit Pferd und Wagen erreichen konnte.
Quellen:
Erinnerung an den Steinkohle Bergbau im Deistergebirge von Horst Krenzel
Die Deister- Kohlepfade - Herausgeber - Förderverein Besucherbergwerk Barsinghausen e.V.).
Chronik - Mooshütte