Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg Anfang der 1950er Jahre der Bedarf an Steinkohle deutlich. Im Rahmen des Notbergbaus wurde ab 1952 am Nordhang des Strutzberges oberhalb der Gaststätte Mosshütte der Strutzbergstollen vorgetrieben.
Der Stollen diente dem Abbau von Kohle-Restpfeilern.
Die Kohle der etwa 50 cm mächtigen Flöze wurde von den Bergleuten mit einfachen Mitteln und oft im Liegen abgebaut und in Förderwagen geladen. Der Kohletransport untertage erfolgte mit Grubepferden, übertage wurde die Kohle mit Lastwagen abtransportiert.
Ab 1957 wurde der Strutzbergstollen von Obernkirchen als Deisterstollen geführt und verwaltet.
Die Kohleförderung im 202 m langen Mooshüttestollen endete 1960.
Bergbau am Deister
Alle Kumpel tragen die für die 50er Jahre typischen Lederhelme
Die Steiger tragen vor der Brust elektrische Steigerlampen, sog. "Blitzer ", die sich deutlich von den an der Stollen-Gittertür hängenden elektrischen Mannschaftslampen unterscheiden.
Auf der Abraumhalde des Strutzbergstollens steht der Zimmerhauer Wilhelm Bock mit den schwarzen Grubenpferd. Am Fuß der Halde sind der Kohlenbunker der LKW-Verladung und ein langgezogenes Betreibsgebäude zu erkennen. Im Gebäude befand sich das Steigerzimmer für die FahrhauerErnst Nolte aus Egestorf und Gustav Knake aus Rodenberg. Außerdem war hier die Waschkaue für die Bergleute untergebracht.
Im Strutzbergstollen wurden noch im Jahr 1960 monatlich etwa 1400 t Kohle gefördert. Mit der Einstellung des Betriebs am 30. Juni 1960 endete nach über 300 Jahren die Steinkohleförderung im Kohlerevier Deister.
Das Ende im Chaos
In Barsinghausen ist seit 1947 Bergassessor Backhaus als Betriebsdirektor tätig; 1949 wird er zum stellv. Leiter des
Gesamtbergamtes Obernkirchen- Barsinghausen berufen.
Die zentrale Werksleitung Preussag „Gesamtbergamt ObernkirchenBarsinghausen“ wird ihm 1950 wieder anvertraut,
unter erneuter Berufung zum Werksdirektor.
Nach der Einstellung der Förderung am 31.12.1960 auf der letztenSchaumburger Anlage Lüdersfeld ist er bereits am 1.1.1961 als Bergwerksdirektor des Kalisalzbergwerks Buggingen tätig.
Die letzten Abwicklungen der Stillegung werden vom kaufm. Direktor REMMECKE durchgeführt.
Ein Chaos ergab der Verbleib der Unterlagen und damit wichtiger Unterlagen für der gesamte Aufarbeitung der Bergbaugeschichte Schaumburg / Deister.
Die Verwaltung sollte von Barsinghausen in das Schaumburger Land nach Lüdersfeld zurückgeführt werden, das neue Verwaltungsgebäude auf der Anlage Lüdersfeld war bezugsfertig, der Umzug, die Zuführung aller Unterlagen hatte begonnen, als die Stillegungsentscheidungverkündet wurde.
Unausgepackte Kisten, Sammlungen, alles was bei einer so langjährigen Verwaltung sich angehäuft hat, Archivalien und historisch interessante Urkunden, stapelten sich in den nicht mehr bezogenen neuen Arbeitsräumen in Lüdersfeld und verschwanden spurlos.
Laut "Karl Müller" ( ehem. Lohnbürovorsteher in Barsinghausen ) sind viele Unterlagen einfach in den Schacht entsorgt worden.
Quellen:
Erinnerung an den Steinkohle Bergbau im Deistergebirge von Horst Krenzel
Die Deister- Kohlepfade - Herausgeber - Förderverein Besucherbergwerk Barsinghausen e.V.).
Chronik - Mooshütte
Über die Generalversammlung des Verbandes hat der Wennigser Richard Hammer einen ausführlichen Artikel in der " Deutsche Berg- und Hüttenarbeiter- Zeitung" vom 11.Juni 1898 geschrieben.
" .......Wohl selten hat den Kameraden ein Antrag des Vorstandes so lebhaft interessiert, als der , eine Sterbekasse einzuführen,um dadurch die uns fern stehenden Kameraden durch materielle Vortheile besser für unsere Sache zu gewinnen und die gewerkschaftliche Organisation dadurch weiter aufzubauen..... Der Bergarbeiterverband soll gerade für jeden Kameraden ein Stück seiner Existenz sein, der Bergmann muss fühlen fühlen, daß msein Verband überall hinter ihm steht, erst dann wird er ihm auch ans Herz wachsen....Schulter an Schulter müssen wir für unsere Rechte einteten..... Der Artikel endet mit " In der Vereinigung ist Kraft ! Beherzigen wir diese Worte, erweitern wir den Horizont unseres Wissens, stellen wir die Sache des Verbandes über die Person, dann ist der Sieg nicht fern, dann wird der Tag unserer Generalversammlung sein ein Ehrentag für die Organisation ein Siegestag des deutschen Bergmannstandes "
Quelle: Correspodenzblatt der Generalkomission der Gewerkschaften Deutschlands vom 24.1.1898