Schwarzkohle vom Deister

Kohlenbergbau 

Steinkohlenförderung mit dem Deisterhunt

Skizze von Steiger F.Korf

Besonderes Bergrecht im Fürstentum Calenberg

Im   Fürstentum Calenberg gehörte die Steinkohle nicht zu den Hoheitsrechten  des Landesherren . Den Grundeigentümern stand allein das Verfügungs- und Abbaurecht über den  in seinem Grund und Boden  lagernden " Schwarze Gold "zu. Dieser Rechtszustand wurde auch nach 1866 beibehalten. So  musten die Grubenbetreiber den Kohlenuntergrund besitzen oder  von den Grundeigentümer pachten.

Vergleich von 1861

Deisterkohle mit der westphälischen Kohle

Verdampfungskraft für 1 Pfd. der brennbaren Substanz

Schwarzkohle vom Deister

  1.  Hohewarte 7,81
  2. Barsinghausen ( königl.Zechen) 8,0
  3. Kniggenbrink 7,71
  4. Barsinghausen (Klosterbergwerke) 8,0
  5.  Hohenbostel  7,65
  6.  Bröhn  6,94

Hauer im Alte-Taufe Stollen

Steinkohle aus Westphalen

  1. Westphalia, Grus 7,92
  2.  Zollverein, meliert 7,53
  3. Präsident, meliert 7,76
  4. Neu-Essen, meliert 7,65
  5. Friedrich Wilhelm, meliert 7,81

Der Unterschied in der Leistungsfähigkeit zwischen der Deisterkohle und der  westphälischen Kohle bestand im Asche- und Wassergehalt

Die Deisterkohle hat im Schnitt 

 5,67 % Wasserstoff

83,04 % Kohlenstoff

11,29 % Sauerstoff ( Stickstoff etc)

Der Wassergehalt beträgt bei der Kohle vom Bröhn  9,1 % und 4% bei der Kohle aus Barsinghausen. Der Anteil an unverbrennlichen Substanzen beträgt 13,5 % ( Bröhn) und 20,2 %  (Hohenbostel)

Die westphälische Kohle hat im Schnitt

 4,89 % Wasserstoff

87,83 % Kohlenstoff

 7,28 % Sauerstoff ( Stickstoff etc.)

Der Wassergehalt schwankt zwischen 3,93 % und 8,7 %

Steinkohle 1865 in Deutschland

Vorrede zu den o. g. Buch

"Mit jeden Tage wird es augenfälliger, dass die fossilen Brennstoffe und unter diesen vernehmlich die Steinkohlen die eigentliche Grundlage  unserer heutigen materiellen Entwicklung sind. Als reichlicher Quell mechanischer Arbeit...., als wesentliches Erzeugungsmittel von Dampf und Eisen ist die Kohle allmächtig geworden; fast jeder gewerbliche Fortschritt unserer Zeit steht in Beziehung zu ihr, jedes technische Unternehmen wird da leicht ausführbar, wo sie zur Verfügung steht, ihr Mangel vermag die empfindlichsten Calamitäten herbeizuführen."

Entladen des Deisterhunt mit der Kratze auf der Bergenhalde

Skizze von  Steiger F. Korf

Steinkohlenproduktion im Königreich Hannover im Jahr 1863

2814 Bergleute  waren in  32 Gruben beschäftigt.

Die Produktion betrug  6. 345.449 Zentner Steinkohlen ( Schwarzkohlen ).

Der Geldwert der Produktion entsprach 711.619 Thaler .


In gesamt Deutschland ( Zollverein ) waren 1862 bereits 90.561 Bergleute in 671 Steinkohlenbergwerken beschäftigt.

Die Gesamtproduktion betrug 338.134.452 Zentner Steinkohlen im Wert von 28.489.558 Thalern.


Quelle: ( Die Steinkohlen Deutschlands und anderen Länder Europas, München 1865)