Goldbergbau in den Alpen

Goldbergbau


 In Österreich existieren Goldvorkommen.


Die Anwesenheit des Menschen vor fast 10.000 Jahren in den Alpen ist auf

1869 m Seehöhe in Tirol nachgewiesen.


Es ist sehr wahrscheinlich, dass  prähistorische Menschen schon früh in den

Hohen Tauern nach Bergschätzen suchten.


In den Hohen Tauern bauten vermutlich bereits die Kelten und Römer Gold ab.


Später wurden bei Rauris im Gasteinertal und bei Fusch an der Großglocknerstraße Goldvorkommen entdeckt, die ab dem Mittelalter, etwa ab dem Jahr 1300 abgebaut wurden.

In den österreichischen Alpen vermuten Geologen heute noch mehrere

Hundert Tonnen Gold. 

TAUERNGOLD


Goldreserven im Raurisertal


In der Goldberggruppe zu Rauris gibt es noch immer abbauwürdige Stollen, die ein reiches Vorkommen an Gold und Silber versprechen. Es sind noch  15 Millionen Tonnen Erz zum Abbau vorhanden. Es wird hier mit einer Ausbeute von 120 Tonnen reinen Gold gerechnet, weiteres enthalten die Erzmassen noch 1000 Tonnen Silber.

Die weit verstreuten Stollen und Gruben liegen in einer Höhe von 2300m bis 3100 m. Die Tiefe der Goldvorkommen reicht bis 1600 m in den Berg hinein. Für den Abbau des Goldes müssten enorme  Investitionen getätigt werden. Aufbereitungsanlagen, kilometer lange Stollen, neue Seilbahnen müssten installiert werden. All dieses wollte die USA St. Joe Erzbaugesellschaft am Goldberg nach umfangreichen Explorationsarbeiten durchführen. Am Goldberg sollten 500 gut bezahlte Arbeitsplätze entstehen. 100 Tonnen Gold sollten innerhalb von 20 Jahren zu Tage gefördert werden. Mit den hochgiftigen Natriumzyanit sollte das Gold förmlich aus den Erzgestein herausgeschwefelt werden. Der damalige Bürgermeister  Otto Kaiser befürchtete schwere Schäden und Raubbau an der Natur in den Hohen Tauern.Mit allen Mitteln haben er und seine Mitstreiter das Zustandekommen des Abbaues verhindert.

Quelle: Hans Wochesländer - Erlebniswelt Tauerngold

Gewerke aus den Rarisertal

Ignaz Rojacher 

Goldzeche

Die Bergbaue der Goldzeche stellen das westliche Goldbergbaurevier des ostalpinen Goldfeldes dar.


Die Gruben sind in Untere, Mittlere und Obere Goldzeche unterteilt

Die Goldzeche umfasst ein Gebiet oberhalb des aufgestauten Zirmsee in 2529m Höhe nördlich des kleinen Fleißtals.. Die Gruben sind in Untere, Mittlere und Obere Goldzeche aufgeteilt.Die Untere Goldzeche ist der Annastollen in 2700m Höhe, die Mittlere Goldzeche mit den Christoffistollen in 2815m Höhe . Die Obere Goldzeche besteht aus den Bartholomeystollen in 2835 m Höhe und den Frauenstollen in 2849 n Höhe und die Fundgrube in 2925m Höhe. Alle Stollenmundlöcher, Haldenkomplexe und Berghausruinen liegen am Westhand des Gebirgskamms, der vom Goldzechkopf in 3042m Höhe in nördlicher Richtung zum Hocharn in 3254m Höhe verläuft.
Quelle:
Das Buch vom Tauerngold ISBN 3-7025-0536-9

 

2011 neue Goldsuche in den Hohen Tauern

Die Fa. Noricum hat 2011 nach abbauwürdigen Goldvorkommen in den Hohen Tauern  mittels Probebohrungen  in einen alten Arsenbergwerk in Rotgülden im Salzburger Lungau gesucht. Aus fünf Bohrlöchern wurden bis zu einer Tiefe von 280 Meter proben entnommen. Die Bohrkerne wurden in Irland durch Experten genauestens analysiert, um herauszufinden wie hoch der Goldanteil ist und welche anderen Edelmetalle noch im Berg schlummern. Es werden in Expertenkreisen sieben bis zehn Gramm Gold pro Tonne Gestein  vermutet. Weitere Untersuchungen sind  an einer alten Gold- und Arsenmine am Kliening im Kärntner Lavental erfolgt. Die sogenannten Goldlinsen in den Hohen Tauern sind von hoher Qualität.

Schon vor 2000 Jahren wurde in den Hohen Tauern nach Edelmetallen geschürft.

Ob es einen neuen Goldrausch in den Hohen Tauern geben wird, ist mehr als fraglich.

Quelle :  Der Goldgräber der Hohen Tauern  "Die Presse" vom 26.11.2011( Claudia Lagler )

Hohe Tauern 

Hoher Sonnenblick ( 3105 m ) mit dem Vogelmaier-Ochsenkarkees, im Hintergrund der Großglockner 3798 m 

Goldmünze Erzbischoff Pilgrim II 1365 bis 1396

Aus Tauerngold, in der  Münzstätte Judenburg geprägt

Vorderseite :Johannes der Täufer

Rückseite :   Wappen  des Erzbistum Salzburg

Goldfelder der Hohen Tauern


Das Goldfeld der Hohen Tauern erstreckt sich vom Großglockner im Westen bis zum Gasteinertal im Osten. Beiderseits des Hauptkamms umfasst es einen Streifen von jeweils sechs bis acht Kilometern.


Innerhalb dieses Goldfeldes finden sich eine Vielzahl von goldführenden Erzgängen, die das Gebirge nicht gleichmäßig durchziehen, sondern in Gruppen lokal auftreten. Daher entstanden mehrere räumlich getrennte Bergbaureviere.


Geologisch gesehen liegen alle Reviere in der komplex aufgebauten Sonnenblickgruppe und erstrecken sich über ein Areal von etwa 15x 12 Kilometern. Die Erzgänge befinden sind überwiegend im Zentralgneis und reichen nur stellenweise in den darüber liegenden Marmor hinein.


Großes Fleißtal
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Großglockner

Goldbergbau in den Hohen Tauern


 Das Berggold wurde durch bergmännischen Abbau und anschließende Aufbereitungsverfahren gewonnen.


 Es wurde sowohl im Raurisertal (bei Kolm-Saigurn), als auch im Gasteinertal  (im Radhausbergmassiv) abgebaut und verhalf den beiden Tälern – sowie dem Erzbistum Salzburg – seit dem Hochmittelalter zu großem Reichtum.


Erst im 19. Jahrhundert wurden die Minen wegen Unrentabilität endgültig geschlossen. Noch heute kann man aber in der Rauris Gold waschen. Gipfel wie die  Goldbergspitze (3073 m ü. A.) und der 

Goldzechkopf (3042 m ü. A.) erinnern an die Blütezeit des Goldabbaus in den Hohen Tauern.


Neben Gold wurde auch Silber – wie der Name Silberpfennig (2600 m ü. A.) nahelegt – sowie andere Edelmetalle abgebaut.  Zudem wurden Edelsteine wie AquamarinGranat und andere gefunden.


Durch die bergmännischen Aufschlüsse innerhalb der Goldberggruppe, mit insgesamt mehr als 

100 Kilometern Stollenlänge und über 100 Millionen Tonnen Abraum, kennt man heute mehr als 30 goldführende Erzgänge. Diese weisen Mächtigkeiten von wenigen Zentimetern bis zu etwa drei Metern auf.

Rauris Augustiner Stollen 1885

IGoldbergbau in Kliening

In Kliening, bei Bad St. Leonhard im Lavanttal (Kärnten), gab es im 14. und 15. Jahrhundert geschäftigen Goldbergbau. Ein Relikt aus dieser Zeit ist ein zugänglicher Stollen in der Ortschaft.


Das Bild zeigt den frei zugänglichen Stollen, der im Winter mit einer Eisentür verschlossen ist. Er ist etwa 5 Meter begehbar, danach folgt ein Eisengitter. Besonders bemerkenswert ist ein kleines Rohr, das aus der Wand ragt und aus dem frisches Mineralwasser rinnt.


 


Bekanntlich war der Goldbergbau in Kliening bei Bad St. Leonhard im Mittelalter und zu Beginn des 16. Jahrhunderts sehr ergiebig. Er machte Bergwerksunternehmer reich und wirkte sich auch positiv auf die Stadt St. Leonhard und die umliegenden Ortschaften aus. Umso schwerer wurde die Oberlavanttaler Bevölkerung einige Jahrzehnte später vom plötzlichen Ende des Bergsegens getroffen.

Um den Grund für diese wirtschaftliche Katastrophe irgendwie zu erklären, bediente man sich merkwürdiger Geschichten. Eine erzählt von Klieninger Bergknappen, die so übermütig geworden waren, dass sie beim sonntäglichen Kegelscheiben silberne und goldene Kugeln verwendeten. Als ihnen aber auch das eines Tages nicht mehr reichte, sollen sie einen Burschen geköpft und mit seinem Haupt eine wahrlich grausame Kegelpartie veranstaltet haben.

Als die Mutter des Ermordeten von der fürchterlichen Tat erfuhr, lief sie mit einer eisernen Henne und sechs eisernen Eiern an den Schauplatz des Geschehenen. Dort belegte sie die Bergknappen mit einem folgenschweren Fluch: “Erst wenn die eiserne Henne die sechs eisernen Eier ausgebrütet hat, werden die Goldadern in der Kliening wieder zum Vorschein kommen.”

Zunächst lachten die Bergleute die arme Frau noch aus. Aber schon bald wurden sie eines Besseren belehrt. Der Goldbergbau versiegte, die Knappen verloren ihre Arbeit und viele Familien gerieten in bitterste Armut.


Goldbergbau in Kärnten


Gold wurde in Kärnten im Wesentlichen in Kliening im oberen Lavanttal sowie in den Tauern (heute als „Tauerngold“ bekannt) entweder aus dem Berg geholt oder aus den Bächen gewaschen. Davon zeugen Bezeichnungen wie „Goldberg“ oder „Goldzechkopf“.


Im Fleißtal bei Heiligenblut am Großglockner wurde ab der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts Gold abgebaut. Das edelmetallhaltige Gestein wurde aus den Bergen geschlagen, mit Lasttieren ins Tal transportiert und dort in einem mit Wasserkraft betriebenen Pochwerk zerkleinert. Im 16. Jahrhundert entstand in 1.800 Meter Höhe ein kleines Goldgräberdorf beim „Alten Pocher“, das 2004 rekonstruiert wurde und heute Touristen die Möglichkeit bietet, Gold aus einem Bach zu waschen. Auch im Pöllatal der Ankogelgruppe, an der Grenze zu Salzburg, wurde Goldbergbau betrieben.


Einer Sage zufolge wurde am Oswaldiberg nahe Villach im Mittelalter Gold abgebaut. Die Mundlöcher der Bergwerke sind heute noch sichtbar, jedoch versiegten die Goldfunde, bevor der Hauptgang entdeckt wurde. Die Mundlöcher sind inzwischen dem Verfall preisgegeben und dürfen nicht betreten werden. Eine touristische Nutzung findet nicht statt.





© Landesmuseum für Kärnten, Klagenfurt

Jüngere Kopie eines Ölgemäldes um 1740 im Distretto minerario zu Trient (Italien)
Ölgemälde auf Leinwand

Die Goldzeche mit Sonnenblickgruppe und Zirmsee

Die Goldzeche in der Sonnblickgruppe


Die Goldzeche in der Sonnblickgruppe, nahe beim Gletscher, war eine der bekanntesten und ertragreichsten Gruben für Gold-, Silber-, Kupfer- und Bleierze. Sie war zuerst im Besitz der Familie Putz und später der Stampfer von Walchenberg, bevor sie an die Familie Jenner von Vergutz überging, die im 18. Jahrhundert zunächst  großen Erfolg hatten.


Joseph Anton Jenner von Vergutz ist reitend in der Bildmitte dargestellt,  während Johann Ignaz Jenner von Vergutz kleinfigurig im Vordergrund mit seiner Jagdbeute zu sehen ist.  Nach ihrem Konkurs im Jahre 1765 wurde die Grube noch von Gregor Komposch (1830) und später vom Baron May de Madiis (1869) weiterbetrieben. Nach Lawinenschäden wurde der Betrieb  der Grube  im Jahre  1876 aber endgültig eingestellt.


Das vorliegende Bild, eine Kopie eines Originales aus dem " Distretto minerario" zu Trient, zeigt die Golderzförderung mittels Sackzug vom oberen Grubenhaus (auf 2740 Meter Höhe ) und die Abfahrt der Knappen auf Reitbrettern vom unteren Grubenhaus. Im Vordergrund schleppen zwei Arbeiter Verpflegung als Rückenlasten bergauf.


Die Goldzeche heute, Mauerreste der Knappenhäuser oberhald des Zirmsee. Blick von der Bergenhalde auf den Zirmsee, von den Gletscher  (Goldzechkees ) der bis zum Zirmsee reichte ( siehe Bild)  sind nur noch kleine Reste vorhanden.

Die Ausbildung zum Bergmann

Die Ausbildung zum Bergmann war ein langer und mühsamer Prozess, der mit der Arbeit als Scheidejunge begann. Dabei musste das wertvolle Erz vom nutzlosen Gestein getrennt werden. Später lernte er in der Grube die verschiedenen Tätigkeiten kennen, die für den Beruf des Hauers erforderlich waren.


Zu seinen Aufgaben gehörte unter anderem die Arbeit als Hundtstößer, bei der er die Hundte mit Erz befüllte, sowie die Tätigkeit als Lehrhauer, bei der er die Kunst des Sprengens und Schlagens erlernte.


Diese Art der Ausbildung – das Lernen durch praktische Erfahrung – war im Bergbau bis ins 20. Jahrhundert üblich.


Das Goldbergwerk St. Oswald bei Villach


In alter Zeit grub man im Oswaldiberg bei Villach nach Golderzen. Die Ausbeute gab reichen Gewinn, die Goldadern der Grube schienen unerschöpflich zu sein. Nicht nur die Herren des Bergwerkes kamen voll auf ihre Rechnung, sondern auch die Knappen hatten teil am Ertrag und bezogen hohe Löhne, so dass sie ein üppiges Leben führen und sich schöne Summen ersparen konnten. Wohlleben macht übermütig. Das zeigte sich auch bei den Bergknappen; ihr Reichtum verlockte sie bald zu ausgelassenen, rohen Scherzen.

Unweit des Bergwerkes stand eine unscheinbare Hütte, in der eine fromme, alte Frau ihr Leben fristete. Ihr einziger Besitz war eine Kuh. Diese Frau hatten die rohen Bergleute zur Zielscheibe ihres  grausamen  Witzes   erkoren.   Eines  Tages  schickten  sie   das Weiblein mit einem Auftrag in die Stadt Villach und benützten die Zeit ihrer Abwesenheit dazu, einen ihrer bösen Streiche auszuführen. Sie zerrten die Kuh aus dem Stall, schlachteten sie und zogen ihr die Haut ab. Die leere Kuhhaut stopften sie mit Stroh aus und stellten das Scheingebilde wieder zur Krippe in den Stall. Boshaft lachend über ihr Bubenstück suchten sie dann das Weite.

Als die Frau heimkam, entdeckte sie zu ihrem Entsetzen bald die ruchlose Tat. Jammernd und wehklagend über den Verlust des einzigen, was sie ihr eigen nannte, saß sie am Abend vor der Tür ihrer Hütte. Mitleidige Nachbarn, die die schändliche Tat mit angesehen hatten,  teilten ihr mit,  wer die Kuh getötet hatte.  Da beschloss die Frau, die Strafe des Himmels auf die gottlosen Burschen herabzurufen. Sie ging deshalb in das Nachbardorf, wo einer ihrer Verwandten das Schmiedehandwerk betrieb, und bat den Schmied, ihr eine eiserne Henne anzufertigen. Nachdem die bestellte Arbeit fertig geschmiedet war, trug sie die Henne in das Bergwerk, stellte sie in dem ergiebigsten Stollen auf und sprach einen Fluch über die Golderzgrube aus: „So wenig diese Henne jemals Eier legt, so wenig soll in diesem Berg fernerhin Gold gefunden werden." Es dauerte wirklich nicht lange, so ging ihr Fluch in Erfüllung. Schon nach wenigen Tagen fanden die Knappen, die im Berg nach Gold gruben, statt der reichhaltigen Golderze nur taubes Gestein. Seit jener Zeit ist der Goldreichtum des Oswaldiberges versiegt.

Aus „Sagen aus Österreich", Verlag Carl Überreuter, Wien, 1950.

Quelle: Paul Ippen, Denk- und Merkwürdiges aus dem österreichischen Bergbau, Wien 1965, S. 11 - 12.